Forschungsprojekt open_eGo

Netzebenen-übergreifendes Planungsinstrument zur Bestimmung des optimalen Netz- und Speicherausbaus in Deutschland, integriert in einer OpenEnergy-Plattform

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BMWK

Benötigen wir mehr Speicher oder mehr Leitungen, um auch in Zukunft eine stabile Energieversorgung sicherstellen zu können? – Angesichts des steigenden Anteils erneuerbarer Energien bei der Stromversorgung werden Antworten auf diese Frage immer drängender. Um die Netzinfrastruktur für künftige Belastungen auf allen Spannungsebenen volkswirtschaftlich optimal gestalten können, liefert das Forschungsprojekt open_eGo ein frei verfügbares Planungsinstrument.

Forschungsprojekt open_eGo

 

Laufzeit

April 2015 bis Oktober 2018

Förderung durch

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)

Projektbeteiligte

  • Zentrum für nachhaltige Energiesysteme (ZNES) Hochschule | Europa-Universität Flensburg
  • Institut für Vernetzte Energiesysteme
  • Institut für Intelligente Kooperierende Systeme (IKS),
  • Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
  • Reiner Lemoine Institut gGmbH (RLI)

Gut ein Drittel des in Deutschland verbrauchten Stroms wird bereits erneuerbar erzeugt. In den kommenden Jahren wird dieser Anteil weiter steigen. Unstrittig ist: Eine sichere Energieversorgung kann nur dann gewährleistet werden, wenn zusätzliche Speicher- und Netzkapazitäten zugebaut werden. Was aber ist jeweils die bessere Alternative? Um den optimalen Netz- und Speicherausbau zu bestimmen, liefert das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderte Forschungsprojekt open_eGo ein transparentes Planungsinstrument mit hoher Detailtiefe.

Für das deutsche Stromnetz, das von mehr als 800 Betreibern bewirtschaftet wird, fehlt bislang eine übergreifende Planung. Das Forschungsprojekt hilft, diese Lücke zu schließen und damit die Energiewende nachvollziehbarer und effizienter zu gestalten. Sämtliche projektspezifischen Daten werden auf einer eigens entwickelten, öffentlich zugänglichen Plattform bereitgestellt. Mit dem systemanalytischen Ansatz aus open_eGo lässt sich in der Energiesystemmodellierung bewerten, ob Vorhaben von Netzbetreibern nicht nur aus der jeweiligen betriebswirtschaftlichen Sicht, sondern auch volkswirtschaftlich sinnvoll sind.

Der Fokus des Instituts für Vernetzte Energiesysteme richtet sich innerhalb des Projekts auf die Modellierung und die georeferenzierten - also raumbezogenen - Daten der Höchst- und Hochspannung ab der 110-kV-Netzebene. Das Modell umfasst dabei unter anderem Leitungen und Umspannwerke, Erzeugungs- und Verbrauchszeitreihen sowie Lastflussberechnungen. Betrachtet werden drei Szenarien: 1.) Der Status Quo mit den aktuellen Kraftwerkskapazitäten, 2.) ein Anteil von 70 Prozent erneuerbarer Energien im Strommix sowie 3.) eine regenerative Vollversorgung. Zum Ausgleich von Last und Erzeugung werden zwei Typen von Speichern simuliert: Zum einen unterirdische Druckwasserstoffspeicher, die bei geeigneten geografischen Gegebenheiten als Langzeitspeicher dienen, sowie Batterien als Kurzzeitspeicher. Der Einsatz weiterer Speichertechnologien oder alternative Szenarien lassen sich mit der virtuellen Forschungsplattform ebenso simulieren. Damit hilft open_eGo Wissenschaftlern, Unternehmen und staatlichen Institutionen, Strategien für einen effizienten Netz- und Speicherausbau zu finden.

Weitere Informationen zum Forschungsprojekt open_eGo:

Kontakt

Energiesystemmodellierung

Forschungsgruppe
Institut für Vernetzte Energiesysteme