DLR Magazin 151 - page 56-57

IN MUSEEN GESEHEN
DLRma
G
azin
151
57
56
DLRma
G
azin
151
IN MUSEEN GESEHEN
der Oberfläche zu ermöglichen. Das Zwillingsmodell von MASCOT,
an dem vor dem Start diverse Tests durchgeführt wurden, kann in der
Sonderausstellung studiert werden. Beim Ansehen eines Films über
die geplante Landung auf Ruygu können die Betrachter etwas von
der Erkundung des Asteroiden erahnen.
Real indessen sind Astronauten auf der ISS. Insbesondere bei Außen-
bordeinsätzen sind sie einer Strahlenbelastung ausgesetzt. Wie hoch
diese genau ist, stellten DLR-Wissenschaftler mit MATROSCHKA fest.
MATROSCHKA verkörpert Mensch und Maschine gleichermaßen.
Das dem menschlichen Oberkörper in Originalgröße nachgebildete
Phantom ist mit über 6.000 passiven und sieben aktiven Detektoren
zur Messung der Strahlungsexposition ausgestattet. Es reiste 2004 für
fünf Jahre zur ISS. Mit dem Wissen über die Wirkung der Strahlen auf
menschliche Organe kann man die Astronauten nun besser schützen.
Die Sonderausstellung „Science Fiction – Flucht in die Zukunft“ ist für
Kinder, Science-Fiction-Liebhaber und wissenschaftlich Interessierte
gleichermaßen sehenswert. Sie zeigt, dass einstige Zukunftsvisionen
heute in der Realität angekommen sind. Die Unterschiedlichkeit der
Ausstellungsstücke vermittelt dem Besucher einen vielfältigen Einblick
in die Geschichte und deutet an, wie sich Fiktion und Wirklichkeit
gegenseitig beeinflusst haben.
Auch nicht unbedingt an Technik interessierte Besucher kommen in
der Senftenberger Schlossanlage auf ihre Kosten: In den Daueraus-
stellungen erzählt das Museum, wie aus der mittelalterlichen Burg
eine sächsische Festung entstand und daraus ein preußisches Gericht
mit Gefängnis und später eine Schule wurde. Und es beherbergt die
Kunstsammlung Lausitz mit einer Auswahl aus über 2.500 Werken
von mehr als 130 Malern, Grafikern und Bildhauern, die alle in Bezug
zur Lausitz stehen.
Die wunderschöne Schloss- und Festungsanlage bietet auch wech-
selnde Workshops und Erlebnisprogramme für Kinder oder Erwach-
sene und ist in jedem Fall einen Ausflug mit der ganzen Familie wert.
Mondlandung: Sammlung zu den Apollo-Missionen
Star Trek Barbie Collector Edition
Helden mehrerer Generationen: Star-Wars-Figuren
Der Asteroidenlander MASCOT des DLR
MUSEUM SCHLOSS UND FESTUNG
SENFTENBERG
Sonderausstellung „Science Fiction – Flucht in die Zukunft“
noch bis 31. Oktober 2016
geöffnet dienstags bis sonntags von 10:30 bis 17:30 Uhr
mit speziellen Programmen für Kindergruppen und Schulklassen
Schlossstraße, 01968 Senftenberg
Telefon: 03573-2628 oder 03573-798190
facebook/museumsentdecker
Die Erfolge der Raumfahrt der Sechzigerjahre führten zu größer wer-
dendem Interesse in der Öffentlichkeit. So entstanden etliche Fernseh-
serien, die das Thema Science-Fiction aufgriffen. Die bekannteste ist
bis heute „Star Trek“, vorerst als „Raumschiff Enterprise“ in Deutsch-
land bekannt. Die Besatzung der Enterprise ist multiethnisch und
multikulturell. Erstmals im amerikanischen Fernsehen wurde eine
Kuss-Szene zwischen einer Farbigen und einem Weißen gezeigt –
damals ein Tabubruch! Im ersten Obergeschoss taucht man in eine
kuriose Welt aus Actionfiguren und jeder Menge Merchandising-
Artikeln sowie DVDs ein.
Beindruckend ist die große Sammlung von „Star Wars“-Figuren, die
einige Schätze umfasst. Der Blick in die Vitrine auf Helden und außer-
irdische Wesen sowie Fluggeräte aller bisher erschienenen Episoden
versetzt Fans ins Staunen. „Star Wars“ (Krieg der Sterne) hatte 1977
seine Kino-Premiere und wurde ein großer Erfolg. Der bis dato letzte
Teil der Saga, Episode VII, kam erst 2015, also 38 Jahre später heraus.
Mit Lichtgeschwindigkeit fliegen die Raumschiffe in der Kult-Serie in
Sekundenschnelle von einer Galaxie in die andere. Mit heutigem
Stand der Technik sind Raumflüge über eine solche Entfernung aller-
dings noch nicht möglich. Und das menschliche Leben im All spielt
sich aktuell größtenteils auf der Internationalen Raumstation, der ISS,
ab.
Indessen werden die Tiefen des Weltraums von unbemannten Raum-
sonden erkundet. Mit den zwei Ausstellungsstücken MASCOT (Mobile
Asteroid Surface Scout) und MATROSCHKA vom Deutschen Zentrum
für Luft- und Raumfahrt präsentiert das Museum aktuelle Exponate
der Weltraumtechnik und vermittelt einen Eindruck von der Nähe
zwischen Utopie und aktuellen wissenschaftlichen Projekten. Ein reiz-
voller Kontrast zu den teils kuriosen und teils urigen Sammlungsstü-
cken aus der Science-Fiction-Welt. Dabei hat MASCOT durchaus et-
was Visionäres: 2014 ist er mit der japanischen Sonde Hayabusa2
gestartet worden. Bei Ankunft am Asteroiden Ruygu (1999 JU3) soll
sich der Lander MASCOT vom Mutterschiff lösen und über den Aste-
roiden springen, um so Untersuchungen an verschiedenen Stellen auf
Museumspädagoge Martin Baumgart erklärt MATROSCHKA
1...,36-37,38-39,40-41,42-43,44-45,46-47,48-49,50-51,52-53,54-55 58-59,60
Powered by FlippingBook