ADELE

Schnelle Situationseinschätzung für den Einsatzleiter der Feuerwehr durch frühzeitige Luftunterstützung mittels Drohne
Credit:

ADELE Konsortium and Frequentis AG

Aufbauend auf dem bereits abgeschlossenen Projekt „5G-Reallabor in der Mobilitätsregion Braunschweig-Wolfsburg“ startete im Juni 2024 das Projekt ADELE. Die bereits entwickelten Komponenten sollen an ein Frequentis-System angebunden werden, welches wiederum mit den Einsatzleitstellen der Feuerwehr Rostock und der Polizei Mecklenburg-Vorpommern verbunden ist. Das Ziel ist es, weiterhin die Informationslage an Einsatzstellen bereits vor dem Eintreffen der ersten Rettungskräfte zu verbessern und zudem im Verlauf des Einsatzes stetig ein Lagebild zur Verfügung zu stellen. Dafür wird eine Drohne genutzt, welche im (simulierten) Notfall durch das Frequentis System angefordert und gesendet wird.

Für BOS-Einsätze (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) gelten zwar nicht die speziellen Drohnengesetze, jedoch möchte der verantwortliche Einsatzleitende das Risiko einer Drohnenoperation schnell und präzise bewerten können. Zu diesem Zweck wird eine zusätzliche Software eines Unterauftragnehmenden eingesetzt, die das Risiko basierend auf der geplanten Route nach dem SORA-Verfahren (Specific Operation Risk Assessment) bewertet. In diese Bewertung fließen nicht nur die Netzabdeckung des Vodafone-Mobilfunknetzes, sondern auch die prognostizierte Bevölkerungsdichte ein. Diese stammt nicht, wie üblich, aus statischen Zensusdaten, sondern aus anonymen Live-Daten von Mobiltelefonen innerhalb einer Mobilfunkzelle. Auf diese Weise kann das aktuelle Bodenrisiko ermittelt werden, das zu verschiedenen Tageszeiten dem Einsatzleiter das aktuelle Risiko der Drohnenoperation anzeigt.

Ein Einsatzleitender der Feuerwehr kann die Situation erst richtig einschätzen, wenn er am Einsatzort ist. Um diese Zeit zu verkürzen, soll bei Bedarf eine Rettungsdrohne automatisch zum Unfallort fliegen, um Video-Livestreams (optisch und thermal) direkt an die Einsatzleitstelle der Feuerwehr zu senden. Eine Objekterkennung ermöglicht das automatische Erfassen von Fahrzeugen, Personen sowie Gefahrgutschildern und hilft, schnell einen geordneten Überblick über die Situation zu erlangen. Somit sind die Einsatzkräfte in der Lage, die Situationen nicht nur früher, sondern auch besser zu überblicken und schneller erforderliche Ressourcen anzufordern oder einzusetzen.

  

Projekt

ADELE (Automatisierter Drohneneinsatz aus der Leitstelle)

Mitwirkende

DLR-Institut für Flugführung (Koordinator)
Frequentis
Vodafone
Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern
Feuerwehr Rostock

Laufzeit

06/2024 – 11/2025

Finanzierung

VDI BDBOS

Kontakt

Dr.rer.nat. Dagi Geister

Abteilungsleiterin Unbemannte Luftfahrzeugsysteme
Institut für Flugführung
Unbemannte Luftfahrzeugsysteme
Lilienthalplatz 7, 38108 Braunschweig