Luft- und Raumfahrtmikrobiologie



Die Arbeitsgruppe Luft- und Raumfahrtmikrobiologie beschäftigt sich mit dem Thema der Gesunderhaltung des Menschen – mit dem Ziel, potenzielle Risiken und Nutzen für die Luft- und Raumfahrt sowie den Verkehrsbereich festzustellen und zu bewerten.
Dafür analysieren wir mikrobielle Belastungen in Umgebungen wie Flugzeugkabinen und Verkehrsmitteln, isolieren und charakterisieren potentiell human-pathogene Mikroorganismen und prüfen den Einsatz antimikrobieller Materialien. Außerdem forschen wir an neuartigen Desinfektionsmethoden, um die Keimbelastung im öffentlichen Raum und im Weltraum zu mindern.
Ein weiteres Thema unserer Arbeit ist die Frage, wie Mikroorganismen unter extremen Bedingungen wie Strahlung, Schwerelosigkeit, Vakuum und Austrocknung überleben – mit dem Ziel, potenzielle Risiken und Nutzen für die Luft- und Raumfahrt sowie den Verkehrsbereich zu bewerten.
Unsere Forschung konzentriert sich auf zwei zentrale Bereiche:
Gesunderhaltung des Menschen
Mikrobielle Belastung und Kontrolle:
Wir erfassen das Ausmaß und die Vielfalt mikrobieller Kontamination in luftfahrt- und verkehrsrelevanten Umgebungen wie Passagierbereichen und Flugzeugkabinen. Dabei untersuchen wir die physiologischen Eigenschaften der Mikroorganismen und evaluieren Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung – unter anderem durch neuartige antimikrobielle Oberflächen und Materialien.
Humanes Mikrobiom:
Längere Weltraummissionen können das humane Mikrobiom (vor allen das Darmmikrobiom) negativ beeinflussen und damit dem Erfolg einer Weltraummission gefährden. Mit Hilfe von verschiedenen Studien (z.B. Bettruhestudien in Kopf-Tieflage) erforschen wir die Auswirkung von simulierter Schwerelosigkeit auf das Darmmikrobiom und mögliche Gegenmaßnahmen.
Überleben, Anpassung und biotechnologische Nutzung von Mikroorganismen
Extreme Umwelten sind ‚Schatzkammern‘ der Natur, um neuartige Enzyme zu finden, die für biotechnologische Prozesse auf der Erde und im Weltraum genutzt werden können. Wir forschen speziell im Bereich des „Biomining“: hier ist das Ziel, Mikroben zur Gewinnung von Rohstoffen aus Regolith zu erforschen und deren Effizienz zu maximieren.
Des Weiteren erforschen wir, wie Mikroorganismen auf Umweltstress wie Strahlung, Schwerelosigkeit oder Austrocknung reagieren – sowohl im Labor, in Weltraumsimulationsanlagen als auch in Weltraummissionen. Ziel ist es, molekulare Mechanismen zu identifizieren, die das Überleben unter extremen Bedingungen ermöglichen.
Kontakt
Dr. rer. nat. Stefan Leuko
Dr. rer. nat. Kristina Beblo-Vranesevic