19. April 2024

GeoDPA: DLR-Konferenz fördert wissenschaftlichen Austausch zu Erdbeobachtung und Geoinformation

Zur ersten Ausgabe der “International Conference on Geoinformation Data, Processing and Applications” (GeoDPA) werden rund 100 Teilnehmende aus dem In- und Ausland in Oldenburg erwartet.
  • Das DLR lädt vom 23. bis 25. April 2024 zur ersten “International Conference on Geoinformation Data, Processing and Applications” (GeoDPA) ein.
  • Zur Veranstaltung im niedersächsischen Oldenburg werden rund 100 Teilnehmende erwartet.
  • Das Institut für Vernetzte Energiesysteme organisiert die Konferenz gemeinsam mit dem Institut für Verkehrssysteme, dem Institut für Methodik der Fernerkundung, dem Deutschen Fernerkundungsdatenzentrum und dem Institut für den Schutz terrestrischer Infrastrukturen.
  • Schwerpunkte: Erdbeobachtung, Geoinformation, Wissenstransfer

Die Nutzung von Geodaten ist längst fester Bestandteil unseres Alltags: Navigationssysteme und schnelles Handeln im Katastrophenmanagement basieren ebenso auf Informationen aus der Erdbeobachtung wie zum Beispiel die Solarstrahlungsvorhersage zur Stabilisierung unserer Stromnetze. Grundlage dafür sind enorme Datenmengen, die anwendungsbezogen erhoben, verwaltet und aufbereitet werden. Bislang geschieht dies überwiegend dezentral und ohne standardisierte Vernetzung. Um Synergien zwischen Produzenten und Nutzern aus den georelevanten Themenbereichen Energie, Verkehr, Raumfahrt, Luftfahrt und Sicherheit zu nutzen, lädt das DLR vom 23. bis 25. April 2024 zur ersten “International Conference on Geoinformation Data, Processing and Applications” (GeoDPA) ins niedersächsische Oldenburg ein. Die rund 100 internationalen Teilnehmenden erwartet ein dreitägiges Programm aus Impulsvorträgen, Diskussionsrunden, Postersessions, Exkursionen und einer Forschungs-Expo.    

Interdisziplinärer Umgang mit FAIR-Prinzipien

Das Institut für Vernetzte Energiesysteme ist bei der Veranstaltung unter anderem für die inhaltliche Gestaltung gleich mehrerer Podiumsdiskussionen verantwortlich. So widmet sich eine Diskussionsrunde grundlegend dem Forschungsdatenmanagement. Die Herausforderung: Experimente und Simulationen erzeugen immense Datenmengen, die nach dem sogenannten FAIR-Prinzip auffindbar, zugänglich, interoperabel und wiederverwendbar gespeichert werden müssen. Jedoch variieren die Regeln für das Datenmanagement stark zwischen den Forschungsbereichen und zum Teil sogar innerhalb der Bereiche. Vor diesem Hintergrund geht es in der Diskussion um den interdisziplinären Umgang mit den FAIR-Prinzipien.

Deutlich praxisbezogener blickt die Podiumsdiskussion „Synergien zwischen Industrie und Forschung“ auf Herausforderungen und Chancen infolge der Digitalisierung. Auch für den Geoinformationssektor gilt: Herausfordernde Märkte verlangen nach innovativen Produkten und Dienstleistungen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Vor diesem Hintergrund wird diskutiert, wie Forschungseinrichtungen die Industrie bei dieser anspruchsvollen Aufgabe unterstützen können und welche Mechanismen es erfordert, um Synergien zu schaffen und zu maximieren.

NFDI4Earth zeigt Funktionsweise des Erdsystems

Neben weiteren Diskussionsforen werden einzelne Projekte, Initiativen und Modelle vorgestellt. So wird das Forschungsprojekt NFDI4Earth präsentiert, in dem Forschende aus den Erdsystemwissenschaften interdisziplinär zusammenarbeiten. Vorrangig geht es darum, die Funktionsweise und die Wechselwirkungen innerhalb des Erdsystems zu verstehen und die komplexen Herausforderungen des globalen Wandels zu bewältigen. Das Projekt ermöglicht den Forschenden einen offenen Zugang zu allen relevanten Daten aus den Erdsystemwissenschaften, zu innovativem Forschungsdatenmanagement und zu datenwissenschaftlichen Methoden.

Mit „DestinE“ (Destination Earth) wird zudem eine Initiative vorgestellt, deren ambitioniertes Ziel es ist, bis zum Jahr 2030 eine digitale Nachbildung des Erdsystems zu erstellen. DestinE wird von der Europäischen Union gefördert und gemeinsam vom Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF), der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und der Europäischen Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten (EUMETSAT) realisiert.

„Young Researcher meets Experts“

Speziell für den wissenschaftlichen Nachwuchs bietet die Konferenz das Format „Young Researcher meets Experts“ an: Studierende, Doktoranden und junge Berufstätige, die sich mit der Nutzung von Geo- und Erdbeobachtungsdaten beschäftigen, können hier mit Fachleuten über verschiedene Entwicklungen in Forschung, Technologie und Wirtschaft diskutieren. Auf ein festes Programm wird dabei bewusst verzichtet, um eine offene Fragerunde zu frei wählbaren Schwerpunkten direkt mit internationalen Fachleuten zu ermöglichen. Somit bietet das Format einen direkten Austausch und einzigartige Möglichkeiten zum Aufbau persönlicher Netzwerke.

Organisiert wird die Konferenz unter gemeinsamer Federführung des Instituts für Verkehrssystemtechnik, des Instituts für Vernetzte Energiesysteme, des Instituts für Methodik der Fernerkundung, des Deutschen Fernerkundungsdatenzentrums und des Instituts für den Schutz terrestrischer Infrastrukturen. Insgesamt sind rund 20 Institute beteiligt, die am DLR-Projekt Digitaler Atlas 2.0 oder am Impulsprojekt Emissionslandkarte (ELK) beteiligt sind.

Mehr Informationen:

Kontakt

Heinke Meinen

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Vernetzte Energiesysteme
Institutskommunikation