Copernicus

ESA

Das europäische Erdbeobachtungsprogramm

Um Entscheidungen treffen zu können, benötigen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft dauerhaft verlässliche und aktuelle Informationen. Solche Informationen auf Basis von Erdbeobachtungsdaten bereitzustellen ist das Ziel von Copernicus, dem Erdbeobachtungsprogramm der Europäischen Union (EU), das sie in Partnerschaft mit der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) umsetzt.

Um Entscheidungen treffen zu können, benötigen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft dauerhaft verlässliche und aktuelle Informationen. Solche Informationen auf Basis von Erdbeobachtungsdaten bereitzustellen ist das Ziel von Copernicus, dem Erdbeobachtungsprogramm der Europäischen Union (EU), das sie in Partnerschaft mit der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) umsetzt.

Dabei verknüpft Copernicus das Potenzial der satellitengestützten Erdbeobachtung mit terrestrischen, flugzeuggestützten, maritimen und weiteren Datenquellen sowie moderner Datenverarbeitung. Die Satellitenflotte von Copernicus umfasst sechs sogenannte Sentinel-Missionen, die je als Konstellation von zwei Satelliten betrieben werden. Derzeit werden sechs weitere Missionen, die sogenannten Expansion Sentinels, entwickelt. Diese sollen die Flotte mit Blick auf die Ziele der EU-Politik unterstützen, wie etwa den Europäischen Green Deal. In diesem Pakt verpflichtet sich die Europäische Union, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu werden. Zudem werden bei Copernicus zahlreiche Daten national und kommerziell betriebener Missionen einbezogen. Besondere Merkmale des Programms sind die langfristige Kontinuität und die freie und offene Datenpolitik, die Nutzerinnen und Nutzern einfachen Zugang und Investitionssicherheit bieten.

Das Programm stellt Informationsdienste in sechs Bereichen bereit:

Landüberwachung: Der Dienst zur Landüberwachung stellt geografische Informationen bereit sowie Daten zu Eigenschaften und Zustand der Landoberfläche, inklusive der Binnengewässer – von der lokalen bis zur globalen Ebene.

Überwachung der Meeresumwelt: Dieser Dienst liefert Daten und Produkte, mit denen der international vereinbarte Schutz der Meere umgesetzt werden kann. Auch der Schutz von Seewegen und Küstenregionen wird hiermit unterstützt. Zudem dienen die Daten als wichtiger Bestandteil zum Beispiel bei Wetter- und Klimavorhersagen.

Überwachung der Atmosphäre: Der Service informiert über die globale Verteilung atmosphärischer Spurenstoffe, insbesondere der Spurengase und Aerosole (Feinstaub). Dies dient insbesondere dazu, Verbesserungsmaßnahmen für die Luftqualität zu unterstützen und die Wirkung von Maßnahmen zur Luftreinhaltung zu dokumentieren.

Unterstützung des Katastrophen- und Krisenmanagements: Hier werden satellitenbasierte Information zur Bewältigung von Naturkatastrophen wie etwa Erdbeben, Vulkanausbrüchen oder Überflutungen sowie für humanitäre Einsätze zur Verfügung gestellt. Dazu gehören etwa Schadens- oder Referenzkarten, aber auch Vorhersagen von Hochwasserlagen an europäischen Flüssen.

Überwachung des Klimawandels: Dieser Dienst unterstützt europäische und nationale Entscheidungsträger dabei, den Klimawandel und seine Folgen zu erfassen, dauerhaft zu überwachen und zu bewerten. Seine Informationen unterstützen auch Maßnahmen zu Eindämmung (Mitigation) und Anpassung (Adaptation) an den Klimawandel. Beispiele hierfür sind Schutzmaßnahmen zu Bewahrung der Biodiversität der Wälder oder die Planung von Anlagen für die Gewinnung von erneuerbarer Energie.

Sicherheit: Thematische Schwerpunkte des Sicherheitsdienstes sind die Überwachung der EU-Außengrenzen und des Schiffsverkehrs sowie die Unterstützung von EU-Einsätzen außerhalb der Europäischen Union. Hier geht es beispielsweise um die Unterstützung polizeilicher Ermittlungen, oder um die Überwachung von illegaler Fischerei, moderner Piraterie oder Schmuggel. Die Informationen der Dienste ermöglichen Anwendungsmöglichkeiten in vielen öffentlichen und ökonomischen Bereichen, etwa der Energieversorgung, Landwirtschaft, Raumordnung, Katastrophenhilfe und dem Verkehrssektor.

Zu den Zielen von Copernicus zählt der Aufbau eines eigenständigen europäischen Systems für die Umwelt- und Sicherheitsüberwachung, um effizientere und nachvollziehbarere politische Entscheidungen in Europa zu unterstützen. Zudem stellt das Programm dauerhaft Erdbeobachtungsdienste bereit - insbesondere für die EU, aber auch für deren Mitgliedsstaaten. Diese sollen dazu dienen, gesetzliche Aufgaben sowie Berichtspflichten der EU und der Vereinten Nationen in der Umweltverwaltung und Raumplanung, im Transportwesen, im Zivilschutz, sowie bei der Katastrophenhilfe zu erfüllen.

Copernicus trägt außerdem zur Umsetzung der Lissabonstrategie bei, indem ein europäischer Markt für innovative Dienstleistungen geschaffen wird. Es liefert darüber hinaus einen europäischer Beitrag zu internationalen Programmen, insbesondere zur Initiative "Global Earth Observation System of Systems" (GEOSS). GEOSS zielt auf den Informationsbedarf der internationalen Umweltkonventionen der Vereinten Nationen und auf die Unterstützung von Entwicklungsländern ab.

Links

Kontakt

Dr. Helmut Staudenrausch

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Deutsche Raumfahrtagentur im DLR
Erdbeobachtung
Königswinterer Straße 522-524, 53227 Bonn