METimage – Neue Maßstäbe in der Erdbeobachtung
Das Multispektral-Radiometer METimage nimmt aus einer Orbithöhe von 830 Kilometern alle 1,7 Sekunden Bilder eines Bodenstreifens von 12 mal 2560 Kilometern mit einer Auflösung von 500 Metern auf. Dies wird durch einen rotierenden Spiegel ermöglicht, der die gesamte Erdoberfläche innerhalb eines Tages abtastet. Neben Detektoren, die im sichtbaren Spektralbereich arbeiten, sind Infrarotdetektoren verbaut, die bei Temperaturen unter minus 200 Grad Celsius betrieben werden. METimage nimmt hierdurch 20 verschiedene Spektralkanäle in einem Bereich von 443 Nanometern bis 13.345 Mikrometern auf. Dies stellt eine erhebliche Verbesserung gegenüber dem Vorgängermodell sowohl in Bezug auf die Anzahl der spektralen Kanäle als auch auf die geometrische Auflösung dar.
Dank dieser Technik kann METimage Wolken, Wasserdampf und Aerosole, Land- und Ozeanoberflächentemperaturen sowie Eisbedeckung, Vegetation und auch Brände hochgenau messen. Dank der hochwertigen METimage-Bilddaten wird es Expertinnen und Experten weltweit möglich sein, deutliche Verbesserungen für die Wetter- und Klimavorhersage zu erzielen.
Deutsche Technik für die europäische Meteorologie
Die METimage-Hardware wurde von der Airbus Defence and Space GmbH zusammen mit über 50 Unterauftragnehmern entwickelt, gebaut und getestet. Das erste METimage-Modell mit einem Wert von rund 300 Millionen Euro ist auf dem Satelliten MetOp-SG A 1 integriert, der im August 2025 starten soll. Zwei weitere METimage-Modelle befinden sich noch in der Fertigung bzw. durchlaufen erste Tests. Diese werden auf den Satelliten MetOp-SG A 2 und A 3 voraussichtlich 2032 und 2039 starten, um bis in die späten 2040er Jahre kontinuierliche Wetterdaten bereitzustellen.
Die Entwicklung und der Bau von METimage wurden von der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR koordiniert und vom Bundesministerium für Verkehr (BMV) zusammen mit EUMETSAT finanziert.

Airbus

EUMETSAT 2024
Das EUMETSAT Polar System
Das EUMETSAT Polar System ist der europäische Beitrag zum System polar umlaufender meteorologischer Satelliten, das gemeinsam mit den USA unterhalten wird. EUMETSAT ist hierbei für den sogenannten Mid-Morning-Orbit zuständig, bei dem der Äquator jeweils um 9:30 Uhr lokaler Ortszeit überflogen wird.
Die geplante nominelle Betriebsdauer der MetOp-SG-Satelliten beträgt 21 Jahre und soll durch drei identische Satellitengenerationen abgedeckt werden. Diese Satelliten sollen neue und bessere globale Wetter- und Klimadaten liefern. Diese Informationen sollen die Wettervorhersagen in Europa und weltweit bis zu zehn Tage im Voraus verbessern.