TerraSAR-X

EADS Astrium.

Deutschlands Radar-Auge im All

Auf der Basis der Erfahrungen im Bereich der Synthetic-Apertur-Radar-Technologie (X-SAR/SIR-C Missionen in 1994, SRTM in 2000) haben die Deutsche Raumfahrtagentur und Airbus Defence and Space (vorm. EADS Astrium GmbH) Bau und Betrieb eines operationellen Radarsatelliten für die wissenschaftliche und kommerzielle Nutzung vorbereitet. Das TerraSAR-X genannte Projekt wurde erstmals in einer öffentlich-privaten Patnerschaft durchgeführt, das heißt beide Parteien trugen zur Finanzierung des Systems bei.

Start: 15. Juni 2007

Herzstück ist ein im X-Band arbeitender Radarsatellit, der mit unterschiedlichen Betriebsmoden die Erdoberfläche erfassen kann: Im „Spotlight“-Modus wird ein 10x10 Kilometer großes Gebiet mit einer Auflösung von ein bis zwei Metern aufgenommen, im „Stripmap“-Modus ein 30 Kilometer breiter Streifen mit einer Auflösung zwischen drei und sechs Metern, im „ScanSAR“-Modus sogar ein 100 Kilometer breiter Streifen, allerdings mit geringerer Auflösung von 16 Metern. Zudem erlaubt TerraSAR-X auch die Erfassung interferometrischer Radardaten, etwa zur Erstellung digitaler Höhenmodelle.

Der Satellit wurde am 15. Juni 2007 mit einer russischen Dnepr Trägerrakete von Baikonur aus gestartet. Gebaut wurde er von der Firma Airbus Defence and Space in Friedrichshafen, die auch die exklusiven kommerziellen Nutzungsrechte an den Daten besitzt. Dem DLR obliegt seither durch das Deutsche Raumfahrt-Kontrollzentrum (German Space Operations Center, GSOC) der Satellitenbetrieb sowie durch das Deutsche Fernerkundungsdatenzentrum (DFD) und das Institut für Methodik der Fernerkundung (IMF) Datenempfang, -prozessierung und -verteilung. Zudem zeichnet es sich durch das Institut für Hochfrequenztechnik und Radarsysteme (IHR) verantwortlich für Systemberatung sowie Kalibration und Validation der SAR-Daten. Die hochaufgelösten Daten des TerraSAR-X werden durch den Geoinformationsanbieter Infoterra GmbH, einer Tochter von Airbus Defence and Space, mit dem Ziel kommerziell verwertet, ein sich selbst tragendes Erdbeobachtungsgeschäft in Europa zu etablieren. Das DLR ist zuständig für die wissenschaftliche Verwertung der Daten.

Missionsparameter

  
Start
15. Juni 2007
Startplatz
Baikonur, Kasachstan
Trägerrakete
DNEPR-1
Orbithöhe
514 km
Inklination
97,44°
Satellitenmasse
ca. 1200 kg
Satellitengröße
5 m Höhe x 1,3 m Durchmesser
Energieverbrauch
800 W
Missionsbetrieb
Deutsches Raumfahrt-Kontrollzentrum Oberpfaffenhofen (DLR)
Satellitenkommandierung
DLR Bodenstation Weilheim
Datenempfang
DLR Bodenstation Neustrelitz
Missionsdauer
mindestens 5 Jahre

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Kontakt

Michael Bartusch

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Deutsche Raumfahrtagentur im DLR
Erdbeobachtung
Königswinterer Str. 522-524, 53227 Bonn