European Launcher Challenge
Auf der Ministerkonferenz der Europäischen Weltraumorganisation ESA im November 2025 soll erstmals die European Launcher Challenge (ELC) aufgelegt werden, um einen ausfallsicheren und kostengünstigeren europäischen Zugang zum Weltraum mittelfristig zu ermöglichen. Deutschland unterstützt durch die Arbeit der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR wesentlich die Ausgestaltung und Zielsetzung des Programms.
Resilienter und kostengünstiger Zugang zum Weltraum
Kernziel des Programms ist, zukünftig einen kostengünstigen europäischen Zugang zum Weltraum zu ermöglichen, der dabei – im Gegensatz zu heute – auf mehreren verschiedenen Systemen beruht, und somit resilient gegenüber dem Ausfall eines einzelnen Anbieters wird. Hierzu wird die ESA Unternehmen in Deutschland und Europa bei der Entwicklung von Trägerraketen unterstützen und die Entwicklungen mit bis zu 60 Prozent kofinanzieren. Außerdem wird die ESA frühzeitig Startdienstleistungen buchen, um das Vertrauen von Investoren und kommerziellen Kunden weltweit zu bestärken.
Die ESA wird daher maßgeblich auch selbst als Kunde von Startdienstleistungen auftreten. In der Praxis bedeutet das, dass sie nur die institutionellen Bedarfe und Anforderungen von Raketenstarts spezifiziert. Es werden jedoch keine Vorgaben zum technischen Konzept der Trägersysteme oder zur Entwicklungsphilosophie gemacht. So können Unternehmen schnell und kosteneffizient arbeiten. Langfristig soll die ELC ermöglichen, europäische Trägersysteme zu etablieren, die keine finanzielle Unterstützung von staatlicher Seite mehr benötigen.
Zusätzliche Mittel über das Förderprogramm „Boost!“
Mit dem Programm „Boost!“ fördert die ESA schon heute kommerzielle Initiativen, die im Vorfeld der European Launcher Challenge Startdienstleistungen in den Weltraum und für die Rückkehr aus dem Weltraum entwickeln. Hierzu werden Unternehmen bei der Entwicklung und Einführung neuer kommerzieller Raumtransportdienste finanziell unterstützt. Deutschland ist größter Beitragszahler des „Boost!“-Programms und hat in 2024 nochmals zusätzliche Mittel in Höhe von rund 95 Millionen Euro bereitgestellt.
