Mit rund 30 Metern Länge und einem Durchmesser von drei Metern ist Vega Die kleinste der drei ESA-Trägerraketen. Bei einem Gesamtgewicht von rund 139 Tonnen kann das System bis zu 2,5 Tonnen Nutzlast transportieren. VEGA wurde konzipiert, um vor allem kleinere Forschungs- und Erdbeobachtungssatelliten in polare oder niedrige Erdumlaufbahnen zu transportieren. Dabei besitzt Vega gegenüber den meisten anderen Kleinraketen einen entscheidenden Vorteil: Mit jedem Start können gleich mehrere Satelliten in unterschiedliche Orbits gebracht werden.
Möglich wird dies durch das vierstufige System mit drei Feststoffmotoren sowie einer wiederzündbaren Oberstufe mit Flüssigantrieb. Zusammen mit Ariane und Sojus steht der der ESA damit eine ganze Trägerfamilie zur Verfügung. So kann der gesamte Startbedarf für schwere (Ariane), mittlere (Sojus), und leichte Nutzlasten (Vega) vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou aus bedient werden. Bislang sind alle Starts erfolgreich durchgeführt worden.
Programmteilnehmer am Vega-Entwicklungsprogramm der ESA sind Italien, Frankreich, Spanien, Belgien, Holland, die Schweiz und Schweden. Dabei tragen Italien (65 Prozent) und Frankreich (15 Prozent) gemeinsam den größten Anteil. Deutschland ist kein Teilnehmer des ursprünglichen Entwicklungsprogramms, liefert aber dennoch wichtige Elemente des Trägersystems, wie etwa das Lageregelungssystem.
2012 ist Deutschland dem VEGA-Programm zur Vorbereitung einer leistungsstärkeren VEGA beigetreten und seit Ende 2014 auch an der Entwicklung der Vega-C beteiligt. Der Erststart einer Vega-C fand am 13. Juli 2022 statt. Vega-C kann 800 Kilogramm mehr Nutzlast in den Orbit bringen als die bisherige Version und dies bei geringeren Startkosten pro Kilogramm.
Die Entwicklung der Vega-Rakete
Bereits zu Beginn der 90er Jahre liefen in mehreren ESA-Mitgliedstaaten Studien zur Entwicklung eines Trägers für den Transport von kleinen Satelliten. Grund war die wachsende Zahl an Erdbeobachtungs- und Forschungssatellitenprogrammen und der Bedarf an entsprechenden Startdienstleistungen. Parallel zu dem bereits laufenden Entwicklungsprogramm für den Schwerlastträger Ariane 5 war die Entwicklung eines Kleinträgers allerdings trotz der positiven Bedarfsanalysen zunächst nicht realisierbar. Erst 1998 kam es durch die Initiative Italiens zur Auflage eines Kleinträger-Entwicklungsprogramms durch die ESA. Ihren Erstflug absolvierte die VEGA am 13. Februar 2012 vom europäischen Weltraumzentrum Kourou in Französisch-Guyana. Der Kleinträger startete dabei vom "Ensemble de Lancement Vega" - dem umgebauten Startplatz an dem bereits 1979 die erste Ariane-Trägerrakete ins All flog.
Parameter Vega
Erster Start
13. Februar 2012
Startplatz
ELV, Centre Spatial Guyanais, Französisch-Guayana
Höhe
29,9 m
max. Durchmesser
3 m
Startmasse
139 t
Nutzlastkapazität
2,0 t in einen elliptischen Erdorbit (EEO) 1,2 t - 1,5 t in einen sonnensynchronen Erdorbit (SSO) 1,4 t in einen niedriegen Erdorbit (LEO)
Typische Nutzlasten
Forschungs- und Erdbeobachtungssatelliten
Stufen
1. Stufe P80 (Feststoff)
2. Stufe Zefiro-23 (Feststoff)
3. Stufe Zefiro-9 (Feststoff)
4. Stufe AVUM (Oberstufe)
Höhe
11,2 m
8,4 m
4,12 m
2 m
Durchmesser
3 m
1,9 m
1,9 m
2,2 m
Leermasse
8,5 t
2,4 t
1,4 t
0,7 t
Treibstoffmasse
87,7 t Hydroxyl-terminiertes Polybutadien
23,8 t Hydroxyl-terminiertes Polybutadien
10,6 t Hydroxyl-terminiertes Polybutadien
0,38 t Distickstofftetroxid 0,20 t Unsymmetrisches Dimethylhydrazin