AtmoFlow – Die Erdatmosphäre verstehen

BTU Cottbus-Senftenberg
AtmoFlow wird aus zwei ineinander gesetzten Kugelschalen bestehen. Der Spalt zwischen den Schalen ist mit einem Öl gefüllt. Auf diese sogenannte Kugelspaltzelle wirkt ein elektrisches Kraftfeld. Zusätzlich können die Kugelschalen in unterschiedliche schnelle Drehungen versetzt und auf verschiedene Temperaturen gebracht werden. Hierdurch entstehen Strömungen, die die Erdatmosphäre simuliert und untersucht werden kann. Es ist sogar möglich, durch unterschiedliche Drehgeschwindigkeiten der Kugeln und Anpassung des Kraftfeldes die Atmosphären anderer, verschieden großer Planeten zu simulieren. Das Experiment ist nur in Schwerelosigkeit möglich, wenn das künstliche Kraftfeld nicht durch die Erdanziehungskraft verzerrt wird.
AtmoFlow wird ab 2027 auf der Internationalen Raumstation ISS in Betrieb gehen und soll etwa 2 Jahre lang für Experimente genutzt werden.
Deutsche Hardware ermöglicht Forschung für internationale Community
Die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR und die Europäische Weltraumorganisation ESA kooperieren in diesem Projekt, um deutschen und internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Experimente mit AtmoFlow auf der ISS zu ermöglichen. Gebaut wird die Apparatur von Airbus Defence and Space GmbH in Immenstaad am Bodensee im Auftrag der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR; Transport und Betrieb auf der ISS werden von der ESA übernommen.

Airbus Defence and Space GmbH

In den Vorgängerexperimenten GeoFlow I und II, die zwischen 2008 und 2018 auf der ISS stattfanden, wurde das Verhalten von Erdkern und -mantel untersucht. Die Erfahrungen fließen jetzt in den Bau von AtmoFlow ein. Professor Dr. Christoph Egbers und sein Team an der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus koordinieren die Untersuchungen und definieren unter anderem die wissenschaftlichen Anforderungen an die Experiment-Hardware. Weitere internationale Wissenschaftlerteams aus Europa und den USA kooperieren mit dem deutschen Wissenschaftlerteam.
Die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR koordiniert die deutschen Beiträge mit Mitteln des Bundes.
