COMFLY – Periphere peristaltische Kompression als kardiovaskuläre Gegenmaßnahme
Das Experiment ComFly untersucht die Auswirkungen von peripherer Kompression auf den Kreislauf bei veränderter Schwerkraft. Genau diese Bedingungen, wie sie bei Parabelflügen, aber auch bei Hochgeschwindigkeitsmanövern in Jets und in der Raumfahrt auftreten, können orthostatische Probleme verursachen, die daher für die Raumfahrt von großem Interesse sind.
Ziel der Studie ist es, nicht kontinuierliche sondern zentral gerichtete peristaltische Kompression als Gegenmaßnahme zu diesen Problemen zu testen.
Das Experiment wird von der Charité - Universitätsmedizin Berlin durchgeführt, mit Dr. Oliver Opatz und Dr. Tomas Bothe als Hauptkoordinatoren. Es sind 12 Probandinnen und Probanden vorgesehen, je sechs Männer und sechs Frauen, die an drei Flugtagen teilnehmen.
Zur Anwendung der Kompression wird eine angepasste Version von kommerziell erhältlichen Kompressionshosen und dem dazugehörigen Kompressionsgerät verwendet. Der angewendete Druck ist dabei sehr niedrig, unterhalb des Niveaus, das üblicherweise zur Regeneration bei Sportlern eingesetzt wird. Das Kompressionsgerät kann selbstverständlich im Notfall schnell entfernt werden.
Um die Wirksamkeit der Kompression zu bewerten, werden während des gesamten Fluges kontinuierlich verschiedene physiologische Parameter gemessen, darunter Herzfrequenz, Blutdruck, peripherer Widerstand, Schlagvolumen, Körperkerntemperatur und peripherer Blutfluss. Zusätzlich werden kognitive Tests durchgeführt, um die selektive Aufmerksamkeit, Informationsverarbeitung und Hemmung zu beurteilen. Jeder Proband absolviert seine Messung mit und ohne das Countermeasure an zwei unterschiedlichen Tagen, um eine Pause von mindestens 12 Stunden zwischen den Kompressions- und den Kontrollläufen zu gewährleisten.