EDEN LUNA

EDEN-LUNA ist Teil der EDEN Forschungsinitiative. Ziel des EDEN-LUNA-Projektes ist die Entwicklung und der Test kritischer Subsysteme in der weiterführenden LUNA Analogumgebung in Köln. Die in 2011 gestartete DLR Initiative EDEN, Evolution & Design of Environmentally-closed Nutrition-Sources, ist ein Forschungsprogramm, welches Gewächshauskonzepte entwirft und bzgl. der Anwendbarkeit für planetare Forschungsstationen und Habitaten analysiert. Der Kern der Technologieentwicklung liegt in den Controlled Environmental Agriculture (CEA) Technologien und ihrer Transformation und Integration in raumfahrttauglichen Hardware Lösungen.

EDEN-LUNA setzt auf dem erfolgreich abgeschlossenen und EU-geförderten EDEN-ISS Projekt auf. EDEN-ISS versorgte von 2018 bis 2022 in der Antarktis die dort stationierten Mitarbeiter der Neumayer-Station III mit frischer Nahrung und dient darüber hinaus als wichtiges Labor für Technologieerprobungen für bio-regenerative Lebenserhaltungssysteme unter Extrembedingungen. Ende 2022 wurde das Gewächshaus in der Antarktis abgebaut und mit dem Eisbrecher Polarstern im April 2023 nach Deutschland wieder zurück transportiert. Nach Umbau und erneuter Qualifizierung soll EDEN-ISS als analog-Simulator EDEN-LUNA in die zweite Lebensphase gehen. Das Gewächshaus soll 2025 an LUNA am DLR Standort Köln angeschlossen werden, um die analoge Mondumgebungssimulation zu erweitern und erste Prozeduren und Anforderungen an ein Mondhabitat mit einem geschlossenen (Bio-) Lebenserhaltungssystem im Verbund mit dem LUNA-Netzwerk zu testen. Der Betrieb in Köln innerhalb des LUNA Projektes ist zunächst bis 2026 geplant und soll noch erweitert werden. Der Betrieb wird über das EDEN Kontrollzentrum in Bremen unterstützt.

Der Projektfokus liegt auf der Optimierung des Nährstoffversorgungssystems, den Verbesserungen der Energieeffizienz, der potenziellen Implementierung von robotischen Systemen (DLR-RM) und der Charakterisierung des mikrobiologischen Bioms im Gewächshaus (DLR-ME).

Für eine frische und gesunde Nahrungsproduktion in einem Lebenserhaltungssystem muss sowohl die Qualität der Pflanzen als auch deren Gesundheit genauestens überwacht werden. Nur so kann langfristig Pflanzenstress vermieden und damit auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in einem solchen geschlossenen Kreislauf nahezu verzichtet bzw. auf ein absolutes Minimum reduziert werden. Die Robustheit der Komponenten dieses geschlossenen Kreislaufes ist dabei von entscheidender Bedeutung. Die Erweiterung, Erneuerung und Einbindung von intelligenter Robotik, Datenanalyse und Fehleridentifikation und -behebung kann dafür einen erheblichen Beitrag leisten und macht ein solches System nicht nur für riskante Explorationsmissionen interessant, sondern vor allem auch auf der Erde kostengünstig verfügbar.

Kontakt

Dr. Oliver Romberg

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Raumfahrtsysteme
Systemanalyse Raumsegment
Robert-Hooke-Straße 7, 28359 Bremen