Interview: 6 Fragen, 7 Antworten

„Ein neuartiges Reaktorkonzept“

Johann Krause

Studium: Technical Management

Jetzt: Institut für Future Fuels

Johann Krause studiert Technical Management mit Schwerpunkt Produktentwicklung im Master an der RFH in Köln. Seinen Bachelor hat er in Maschinenbau gemacht. Als Werkstudent hat er am DLR-Institut für Future Fuels bereits im Forschungsprojekt ASTOR mitgearbeitet und schreibt dort jetzt seine Masterarbeit zum Thema „Development of a design for the reduction chamber of a swept, open, moving particle reactor for solar thermochemical fuel production“.

Von seiner Arbeit und seinen Eindrücken in der Abteilung Solare Prozessdemonstration des Instituts für Future Fuels berichtet er hier.

Johann, worauf freust du dich, wenn du morgens zur Arbeit kommst?

Johann: An einem kleinen, aber vielleicht bedeutenden Teil von Projekten der Zukunft mitwirken zu können. Zudem trifft man beim DLR auf viele verschiedene Persönlichkeiten, die sehr klug und hilfsbereit sind.

Woran forschst oder arbeitest du?

Viel Literaturrecherche, Entwicklung und Auswertung von Reaktorkonzepten

Johann: Ich arbeite an der Entwicklung eines neuartigen Reaktorkonzepts mit Partikeln für die thermochemische Produktion von grünem Wasserstoff mittels Solarstrahlung. Dabei wird ein Metalloxid bei sehr hohen Temperaturen und niedrigen Sauerstoffpartialdrücken reduziert und kann in einem nächsten Schritt durch Zugabe von Wasserdampf oder Kohlendioxid oxidiert werden. Entsprechend entsteht Wasserstoff oder Kohlenmonoxid. Diese Art der Wasserstoffproduktion wurde schon mehrfach demonstriert, ist aber noch nicht auf Industrieniveau. Es sind noch einige Fragen offen, aber ich hoffe, dass diese Technologie in einigen Jahren oder einem Jahrzehnt vor allem in sonnenreichen Regionen Anwendung findet. Für die Arbeit ist viel Literaturrecherche, Entwicklung und Auswertung von Reaktorkonzepten nötig.

Um Zusammenhänge zu finden und zu verstehen, lese ich wissenschaftliche Veröffentlichungen. Außerdem arbeite ich viel mit CAD, um Konzepte visualisieren zu können. Mein Arbeitsort und die Arbeitszeiten sind recht flexibel. Ich kann viel im Homeoffice arbeiten oder fahre an die Standorte des Instituts in Köln oder Jülich.

6 Fragen, 7 Antworten
Erst Werkstudent, dann Masterand am DLR-Institut für Future Fuels: Johann Krause an seinem Arbeitsplatz

Wo und wie können deine Forschungsergebnisse/deine Arbeit eingesetzt werden?

Johann: Ich hoffe, dass einige Erkenntnisse der Arbeit zum besseren Verständnis und zur Entwicklung von Partikel-basierten Konzepten für Solarreaktoren für die thermochemische Wasserstoffproduktion beitragen können. Optimal wäre es natürlich, wenn eines der entwickelten Designs auch wirklich gebaut wird, aber das bleibt abzuwarten. Vorerst möchte ich noch einige Simulationen mit DEM und/oder CFD durchführen.

Wie bist du zum DLR gekommen?

Was ich persönlich auch cool finde, ist das Gelände und die unterschiedlichen Leute

Johann: Gegen Ende des Masterstudiums wollte ich mir Geld dazuverdienen. Daher habe ich mich beim DLR online auf eine Stelle als Werkstudent beworben, deren Thematik dem ASTOR-Projekt ähnelte, an dem ich schon im Bachelor gearbeitet hatte. Dann haben wir beim DLR beschlossen, den Vertrag zu verlängern und dass ich meine Master-Arbeit hier durchführe.

Was nimmst du vom DLR für dein Studium und deine weitere Laufbahn mit?

Johann: Auf jeden Fall sehr viel Wissen und die Erkenntnis, dass Wissenschaftler auch ganz normale Menschen sind.

6 Fragen, 7 Antworten
Vor den Heliostaten am DLR-Standort Jülich

Was sind die Höhepunkte deiner Arbeit?

Johann: Mit den Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen zusammenzuarbeiten. Was ich persönlich auch cool finde, ist das Gelände und die unterschiedlichen Leute von DLR, ESA und Bundeswehr und die Institute am Standort Köln-Porz.

Was ich noch sagen möchte:

Johann: Man wird für die Masterarbeit nach TVöD bezahlt. Und ich möchte noch einmal die Hilfsbereitschaft der DLR-Mitarbeiterinnen und -mitarbeiter betonen. Ich bin sehr dankbar, mit so netten Menschen zusammenarbeiten zu dürfen, die einen auch in schwierigen Zeiten unterstützen.