DLRWS: "DLR Woman Scientist" des Monats September 2023
Das DLR Women Scientists' Network zeichnet seit November 2022 die "Woman Scientist of the Month" aus. Maria Caamano Albuerne, Mitarbeiterin am Institut für Kommunikation und Navigation, ist Wissenschaftlerin des Monats September 2023. Sie ist seit Mai 2015 am Institut für Kommunikation und Navigation und in der Forschungsgruppe „Visuelle und terrestrische Augmentierung“ tätig.
Maria hat Telekommunikationstechnik an der Universität Oviedo in Spanien studiert. Nach ihrem Master-Abschluss kam sie zum DLR-Institut für Kommunikation und Navigation und begann, im Bereich GBAS (Ground Based Augmentation System) zu arbeiten. GBAS ist eine lokale, flughafenbasierte Ergänzung globaler Satellitennavigaationssysteme (GNSS), die eine präzise Anflugführung für Flugzeuge ermöglicht. Unter anormalen ionosphärischen Bedingungen kann es zu erheblichen Positionsfehlern der Flugzeuge kommen. GBAS-Algorithmen erkennen große ionosphärische Gradienten und mildern diese Bedrohung ab. Allerdings schützen herkömmliche GBAS-Lösungen immer vor den größten ionosphärischen Gradienten, die jemals in der Region beobachtet wurden - auch wenn sie in der aktuellen Situation gar nicht so stark vorhanden sind. Das reduziert jedoch drastisch die Systemverfügbarkeit und behindert die globale Standardisierung.
Dies motivierte Maria, 2017 ihre Doktorarbeit als externe Studentin der Universitat Politècnica de Catalunya (UPC), Spanien, zu beginnen. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf der Frühwarnung vor anomalen ionosphärischen Gradienten, indem ein Netzwerk von GNSS-Stationen zur Erkennung und Schätzung dieser Gradienten eingesetzt wird. Auf diese Weise müssten GBAS-Einrichtungen nicht immer vor den schlimmsten jemals in der Region beobachteten ionosphärischen Gradienten schützen, die in der überwiegenden Zeit nicht auftreten, sondern könnten stattdessen reale Informationen über den Zustand der Ionosphäre nutzen, die vom externen Netzwerk übertragen werden, was die Systemverfügbarkeit deutlich erhöht. Für ihre Dissertation mit dem Titel "Network-Based Ionospheric Gradient Monitoring to Support Ground Based Augmentation Systems" erhielt Maria im Juli 2022 ein „Excellent Cum Laude“.
Für die Definition zukünftiger GBAS-Architekturen arbeitet Maria eng mit der internationalen GBAS-Gemeinschaft in verschiedenen Arbeitsgruppen zusammen. Darüber hinaus ist sie für die internationale Zusammenarbeit des Instituts mit dem Electronic Navigation Research Institute (ENRI) aus Japan und dem Korea Advanced Institute of Science and Technology (KAIST) zuständig. Zu den GBAS-Aktivitäten im Rahmen des europäischen Projekts SESAR 2020 PJ14 Wave 2 hat sie ebenfalls einen großen Beitrag geleistet. Seit Juni 2023 ist sie Mitglied der SARPS-Arbeitsgruppe, die für die Ausarbeitung der Normen für das künftige DFMC-GBAS zuständig ist.
Maria ist außerdem Autorin und Mitautorin mehrerer Fachzeitschriften und fungiert als Gutachterin für das Journal „Navigation“, die vom US Institute of Navigation herausgegeben wird und eine der bekanntesten Fachzeitschriften in ihrem Bereich ist. Sie hat ihre Arbeit auf verschiedenen internationalen Konferenzen vorgestellt und den Preis für die beste Präsentation auf den Konferenzen ION GNSS+ 2017 und ION GNSS+ 2019 erhalten. Im Mai 2023 wurde sie eingeladen, an der Stanford University einen Vortrag über GBAS zu halten und ihre letzte Arbeit auf dem Navigation Systems Panel (NSP) der International Civil Aviation Organization (ICAO) in Montreal, Kanada, vorzustellen.
In ihrer Freizeit geht Maria Caamano Albuerne gerne in die Berge, um verschiedene Sportarten wie Trailrunning, Wandern oder Skifahren zu betreiben.
Über das DLR Women Scientists' Network (DLRWS)
Im Februar 2022 wurde durch eine Initiative einzelner DLR-Wissenschaftlerinnen das „DLR Women Scientists' Network“ gegründet. Die Ziele des Netzwerkes sind es, den Wissenschaftlerinnen-Anteil im DLR zu erhöhen, Expertinnen für wissenschaftliche Konferenzen bereitzustellen und als Stimme der DLR-Wissenschaftlerinnen die Stellschrauben im DLR herauszuarbeiten, sodass das DLR speziell für Frauen als ein attraktiver Arbeitgeber angesehen wird. Mittlerweile sind bereits mehr als 360 Kolleginnen dem Netzwerk beigetreten.
KN Women Scientists
Bereits 2020 wurde im Institut für Kommunikation und Navigation die Gruppe KN Women Scientists ins Leben gerufen, um es den Wissenschaftlerinnen im Institut (~15% des DLR-KN-Personals) zu ermöglichen sich untereinander zu vernetzen und sich über gemeinsame Arbeitserfahrungen auszutauschen. Die Gruppe berichtet regelmäßig an die Institutsleitung und genießt deren volle Unterstützung bei ihren Projekten.
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