28. Februar 2025

EO4CAM-Fachdialog in der Rhön

Am 18. Februar veranstaltete EO4CAM in Hausen-Roth im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld den Fachdialog „Biosphärenreservat Rhön – Pilotregion in EO4CAM“. Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Verwaltung und Praxis diskutierten, wie die Erdbeobachtung bei der Planung und Durchführung von Klimaanpassungsmaßnahmen in der bayrischen Rhön unterstützen kann. Eröffnet wurde die Veranstaltung von der Leiterin der „Bayerischen Verwaltung UNESCO-Biosphärenreservat Rhön“, Dr. Doris Pokorny, und dem Leiter des Projekts EO4CAM an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Prof. Dr. Tobias Ullmann.

Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön liegt in der Grenzregion von Bayern, Hessen und Thüringen. Das mit mehr als 2400 Quadratkilometern viertgrößte Biosphärenreservat Deutschlands hat nicht nur den Schutz der außergewöhnlichen Mittelgebirgslandschaft und ihres Naturraums zum Ziel. Über 200 000 Menschen leben hier. Daher wird hier im Rahmen des UNESCO-Programms "Der Mensch und die Biosphäre" die nachhaltige Nutzung der Naturlandschaft durch den Menschen beispielhaft entwickelt und erprobt. Das gewachsene Netzwerk aus lokalen Akteuren und Entscheidungsträgern sowie der besondere Status als UNESCO-Reservat prädestinierten das Gebiet als EO4CAM-Pilotregion. Auch in der Rhön sind die Folgen des Klimawandels bereits zu spüren. Künftig dürften Hitzewellen und Starkregenereignisse weiter zunehmen und der Land- und Forstwirtschaft, der Natur und den hier lebenden Menschen zusetzen.

Im Fachdialog wurde diskutiert, wie die Folgen der Klimaerwärmung abgemildert werden können und wo EO4CAM dabei unterstützen kann. Etwa durch den Aufbau einer Schwammlandschaft, die das Wasser von Starkregenereignissen aufnehmen kann und in Dürreperioden wieder abgibt. Wo können z.B. Hecken dazu beitragen, die Windgeschwindigkeit zu senken und den Oberflächenabfluss zu reduzieren, um sowohl die Verdunstung als auch den Bodenabtrag zu verringern? Wie können mit Hilfe der Erdbeobachtung z.B. Flächen für den Wasserrückhalt identifiziert werden? Wie können fernerkundungsbasierte Modellierungen und Szenarien bei der Planung und dem Monitoring von Anpassungs- oder Schutzmaßnahmen helfen, z.B. beim Schutz des Bodens als Grundlage für den Artenschutz, den Wasserrückhalt und die Ernährung?

Zu den Teilnehmenden des Fachdialogs zählten Vertreterinnen der Bayerischen Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön, die Klimaschutzmanagerin Bad Brückenau sowie Klimaschutzkoordinatorin Bad Kissingen, Mitarbeitende des Umweltamts Rhön-Grabfeld (Untere Naturschutzbehörde), des Landratsamts Bad Kissingen (Sachgebiet Umweltschutz), des Landschaftspflegeverbands und des Bayerischen Bauernverbands Bad Neustadt, der Agrokraft GmbH, sowie des AELF Bad Neustadt (Bereich Landwirtschaft) und der Regierung von Unterfranken (Sachgebiet Wasserwirtschaft).

Das Projekt EO4CAM wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gefördert.

Die Teilnehmenden des Fachdialogs „Biosphärenreservat Rhön – Pilotregion in EO4CAM“
Credit:

EO4CAM