Urbaner Raum

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EUSI / DLR

Städte haben sich zum zentralen Lebensraum der Menschen entwickelt – sowohl weltweit, als auch in Deutschland und in Bayern. Sie gelten dabei als Motor wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklungen. Allerdings stehen Siedlungsräume zukünftig vor großen Herausforderungen. Gerade in den Städten führen Klimaveränderungen zu urbanen Hitzeinseln, Extremwetter – wie Starkregen – trifft auf hochgradig versiegelte Böden und komplexe Infrastrukturen, während Feinstaub und Schadstoffe wie Ozon oder Stickoxide die wachsende Stadtbevölkerung belasten. Schätzungen zufolge könnten in sehr heißen Sommern bis zu 10.000 Menschen in Deutschland Opfer städtischer Hitze-Hotspots werden und auch Luftschadstoffe reduzieren signifikant die Lebenserwartung und Lebensqualität. Aber auch in den Siedlungen des ländlichen Raums sind Menschen und Infrastruktur durch extreme Witterungsereignisse – insbesondere Starkregen und Hochwasser - gefährdet.


Ziel ist, den bayerischen Siedlungsraum zu kartieren und ein Monitoring zu ermöglichen. Fernerkundungsprodukte sollen zusammen mit bodenbasierten Messungen, numerischen Stadtklimamodellen und weiteren Geodaten, sowie sozioökonomischen und demografischen Informationen die Basis für Politik und Planung liefern, anhand derer sich dann Szenarien entwickeln lassen, um die Wirksamkeit von Klimaanpassungsmaßnahmen zu überprüfen.

Aktuelle Arbeiten

  • Blaue-Grüne-Graue Infrastruktur
    Hochaufgelöste 3D-Kartierung (20 cm) und Analyse der Blauen-Grünen-Grauen Infrastruktur für den gesamten Siedlungsraum Bayerns.
  • Ökosystemdienstleistungen
    Modellierung der Ökosystemdienstleistungen von Stadtbäumen (u.a. CO2-Speicherkapazität pro Jahr) für die Pilotregionen München, Augsburg und Würzburg.
  • Klimaanpassungsmaßnahmen
    Bereitstellung flächendeckender Daten zur zeitlichen Entwicklung der Landoberflächentemperatur sowie verbesserter Eingangsdaten für hochaufgelöste Stadtklimamodellierungen als Grundlage zur Bewertung der Wirksamkeit von Klimaanpassungsmaßnahmen in bayerischen Städten (Unterstützung des Querschnittsthemas "Gesundheit").
  • Starkregenabflussmodellierung
    Erstellung einer erweiterten Datenbasis zur verbesserten Starkregenabflussmodellierung für ausgewählte Regionen (Unterstützung des Querschnittsthemas "Georisiken")

Die gewonnenen Daten und Modelle werden kontinuierlich analysiert und in den fachübergreifenden Austausch mit Experten, Planern und Entscheidungsträgern eingebracht. So entsteht ein praxistaugliches Instrumentarium, das sowohl langfristige Monitoring-Lösungen als auch Handlungsoptionen für Stadtplanung und Politik bietet.