21. Oktober 2024

Deutsche Weltraumwetter-Community trifft sich am DLR Neustrelitz

  • Der 6. Nationale Weltraumwetterworkshop wurde vom 24. bis 26. September am DLR Institut für Solar-Terrestrische Physik in Neustrelitz abgehalten.
  • 80 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von über 20 Forschungseinrichtungen, Behörden und Unternehmen tauschten sich über aktuelle Entwicklungen aus.
  • Der thematische Rahmen umfasste alle Bereiche von der Grundlagenforschung bis hin zu operativen Diensten zum Schutz von Stromnetzen und Satelliteninfrastruktur.

Pünktlich vor dem für 2024/2025 erwarteten Maximum der Sonnenaktivität traf sich die deutsche Weltraumwetter-Community Ende September zum 6. Nationalen Weltraumwetterworkshop in Neustrelitz. Gastgeber war wie bereits beim letzten Workshop vor drei Jahren das DLR Institut für Solar-Terrestrische Physik. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von zahlreichen Forschungseinrichtungen und Universitäten waren vor Ort, darunter auch weitere DLR Institute, z.B. für Luft- und Raumfahrtmedizin, Physik der Atmosphäre und das Deutsche Fernerkundungsdatenzentrum. Aber auch Privatunternehmen und staatliche Behörden wie das Weltraumkommando der Bundeswehr waren vertreten. Das dementsprechend vielfältige Programm umfasste Vorträge von Themen der Grundlagenforschung bis hin zur industriellen und operativen Anwendung.

Weltraumwetterberichte für eine zuverlässige Satellitenkommunikation

Das Weltraumwetter kann kritische Infrastruktur wie zum Beispiel Stromnetze oder Kommunikations- und Navigationssatelliten stören oder sogar dauerhaft beschädigen. Die Auswirkungen auf diese Schlüsseltechnologien werden unter anderem im Rahmen des RESITEK (Resiliente Technologien für den Katastrophenschutz) Projekts erforscht. Die „Wetterartigkeit“ entsteht dabei durch die komplexen Wechselwirkungen zahlreicher physikalischer Prozesse. Das langfristige Ziel ist, in Anlehnung an den allgemein bekannten Wetterbericht, die Entwicklung von zuverlässigen Weltraumwettervorhersagen. Zu diesem Zweck betreibt das Institut für Solar-Terrestrische Physik bereits jetzt das Ionosphere Monitoring and Prediction Center (IMPC).

Der 25. Sonnenzyklus erreicht sein Maximum

Aufgrund der vermehrten Sichtungen von Polarlichtern über Deutschland erfuhr das Thema Weltraumwetter zuletzt erhöhte Aufmerksamkeit. Die Zunahme dieser Sichtungen hängt mit der natürlichen 11-jährlichen Schwankung der Sonnenaktivität zusammen. Diese Sonnenzyklen sind seit dem 17. Jahrhundert dokumentiert. Am Maximum eines Sonnenzyklus ist sowohl die generelle Sonnenaktivität als auch die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten sogenannter Sonnenstürme erhöht. Nach der modernen Zählung beginnend im Jahr 1755 befinden wir uns aktuell im Zyklus Nummer 25 der sich inzwischen bei (nahezu) maximaler Sonnenaktivität befindet. Der exakte Zeitpunkt des Maximums ist schwierig zu bestimmen, allerdings wird die aktuell hohe Sonnenaktivität wohl noch einige Zeit anhalten. Wir dürfen uns also auf weitere Polarlichter über Deutschland freuen.

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