DLR Magazin 139 - page 12-13

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Roboter bereichern das Leben in der Isolation
Solarforscher des DLR unterstützen Marokko mit Konzepten
Roboterkopf Flobi spielt mit einem Probanden der Studie Memory
Parabolrinnen-Anlage auf der Plataforma Solar in Almería, Spanien
Im Auftrag des DLR Raumfahrtmanagements hat die Universität
Bielefeld das Projekt SoziRob zur Mensch-Maschine-Interaktion
durchgeführt. In zwei Kampagnen wurden dabei acht Probanden
für drei Wochen in den Isolationsräumen des DLR-Instituts für Luft-
und Raumfahrtmedizin in Köln von der Außenwelt abgeschirmt.
Dabei sollten Mensch und Roboter auf die Probe gestellt werden.
Während der ersten Kampagne mussten sich die Teilnehmer ohne
Roboter zu Spiel und Sport motivieren. Bei der zweiten hingegen
hatten sie Unterstützung von zwei Robotern. Zum einen vom spre-
chenden Roboterkopf Flobi, der täglich einige Partien Memory mit
den Isolierten spielte. Flobi konnte mimisch auf den Probanden
reagieren und bewegte Augen, Brauen, Lider oder Lippen. Zum
anderen gab es den 60 Zentimeter hohen Nao, der täglich eine
Stunde Spinning auf dem Indoor-Fahrrad der Studienteilnehmer
leitete. Er erteilte ihnen Übungsanweisungen und zeigte den Takt
für die Geschwindigkeit an.
Es stellte sich heraus, dass sowohl Flobi als auch Nao ihren
Job gut machten. Mit Flobi haben die Teilnehmer viel länger Me-
mory gespielt als mit den anderen Isolierten. Auch Nao wurde
von den Teilnehmern akzeptiert und hat sogar für eine leichte
Leistungsverbesserung auf dem Rad gesorgt. Trotz der mentalen
Belastung haben sich Mensch und Maschine gut vertragen. Die
Leistungen verbesserten sich leicht und der Gemütszustand der
Probanden war weniger schwankend als ohne Roboter. Flobi
und Nao haben bewiesen, dass die Interaktion zwischen Robo-
ter und Mensch im Weltraum eine Bereicherung ist.
Seit diesem Jahr laufen in Ouarzazate, Marokko, die Bauarbeiten
für das erste Solar-Kraftwerk im Rahmen der Zusammenarbeit zwi-
schen dem DLR und der marokkanischen Solarenergie-Agentur
Masen (Moroccan Agency for Solar Energy). Das Parabolrinnen-
Kraftwerk soll bis 2015 um ein Solarturm- und ein Fotovoltaik-
Kraftwerk ergänzt werden, um die Leistung von 160 auf 500 Me-
gawatt zu steigern.
Das DLR-Institut für Solarforschung entwickelt nun ein Kon-
zept für ein Testzentrum, was ebenfalls in Ouarzazate gebaut wer-
den könnte. Erforscht werden sollen effiziente und kostengünstige
Solar-Kraftwerke zur Stromversorgung und Entsalzungsanlagen.
Langzeitziel ist es, eine wettbewerbsfähige Solarindustrie in Ma-
rokko aufzubauen. Bis 2020 sollen Kraftwerke mit einer Leistung
von 2.000 Megawatt errichtet werden.
Die aus Solar-Kraftwerken gewonnene Wärmeenergie hat
den Vorteil, dass sie viel leichter speicherbar ist als andere erneuer-
bare Energien. Sonnen-Kraftwerke können rund um die Uhr lau-
fen. Sie liefern dank spezieller Speichertechnologien noch Energie,
wenn die Sonne schon untergegangen und der Verbrauch beson-
ders hoch ist.
s.DLR.de/5n48
Alphasat I-XL: Europas größter
Kommunikationssatellit
Seit dem 25. Juli 2013 umrundet der bislang größte ESA-Kommunika-
tionssatellit Alphasat I-XL die Erde. Er wird in Public-Private-Partnership
(PPP) zwischen der ESA und Inmarsat, einer globalen Betreiberfirma
für mobile Satellitenkommunikationsdienste, betrieben. Dieser öffent-
lich-privaten Partnerschaft verdankt der Satellit auch das „I“ (für In-
marsat) in seinem Namen. Das Alphasat-Entwicklungsprojekt im Rah-
men des ESA-Satellitenprogramms (ARTES 8), an dem sich Deutsch-
land über das DLR Raumfahrtmanagement beteiligt, verfolgt mehrere
Ziele.
Neben der kommerziellen Nutzlast bietet Alphasat I-XL zusätz­
lichen Platz für Technologien, die erstmals im geostationären Orbit ge-
testet werden. Von den vier Nutzlasten, die zu Demonstrationszwe-
cken mitfliegen, kommen zwei aus Deutschland: Ein Sternsensor der
Firma Jena Optronik liefert hochgenaue Bahn- und Lageinformationen
und unterstützt damit auch die präzise Ausrichtung des ebenfalls aus
Deutschland stammenden optischen Laser-Kommunikationsterminals
(LCT). Mit dem modifizierten LCT stößt Alphasat I-XL das Tor zum
europäischen EDRS (European Data Relay System) auf, einer Daten­
autobahn im All, bei der Informationen zwischen den Satel-
liten rund um die Uhr ausgetauscht werden können.
s.DLR.de/5sfg
Falcon auf der Spur des Sahara­
staubs
Welchen Effekt Wüstenstaub auf die Bewölkung und das Wetter hat,
stellt eine der größten Unsicherheiten in Klimaprognosen dar. DLR-Wis-
senschaftler führten deshalb auf den Kapverden und in der Karibik
Messungen mit dem Forschungsflugzeug Falcon durch. Offen ist zum
Beispiel die Frage, wie sich die Größenverteilung der Staubpartikel wäh-
rend des Transports über den Atlantik in die Karibik ändert und wel-
chen Einfluss der Wüstenstaub auf die Strahlungsbilanz der Erde hat.
Wie viele große Staubpartikel gehen während des Transports über den
Atlantik verloren? Wie interagiert der Wüstenstaub mit Wolken? Gibt
es einen Zusammenhang zwischen dem Vorhandensein von Sahara­
staub über dem Atlantik und der Entstehung von Hurrikanen? Wie gut
lässt sich Saharastaub mit den vorhandenen Satelliten messen? Diesen
Fragen wird im DLR-Institut für Physik der Atmosphäre mit dem Projekt
SALTRACE (Saharan Aerosol Long-range Transport and Aerosol-Cloud-
Interaction Experiment) auf den Grund gegangen.
s.DLR.de/8n24
PER MAUSKLICK DURCH DIE GALAXIS
eyes.nasa.gov/
Sterne- und Planetenkonstel-
lationen im Zeitraum von 1950
bis 2050 auf die Sekunde genau
aufrufen? Alle vergangenen, aktuellen und
zukünftigen Weltraummissionen am Bildschirm
beobachten und ganz nebenbei Infos zu
Planeten, Satelliten und Instrumenten interaktiv
abrufen? – Das geht einfach und übersichtlich
mit dem Multimedia-Special „Eyes on the Solar
System“ der amerikanischen Weltraumbehörde
NASA.
R2-D2 FÜR ZU HAUSE: TIPPS UND
ANLEITUNGEN FÜR DEN ROBOTERBAU
s.DLR.de/e0n3
Einen Kindheitstraum verwirkli-
chen und einen eigenen Roboter
für zu Hause bauen: Im Netzwerk
„Wir machen Roboter“ zeigen Hobbybastler
und Blogger Tipps und Tricks zum Roboterbau.
Jeder Schritt ist genauestens protokolliert und
wird von Fotos und Videos detailliert begleitet.
WIE GUT IST IHRE KOHLENDIOXID-BILANZ?
s.DLR.de/ax50
Mit umgerechnet rund elf Tonnen
Treibhausgasen liegen wir Deut­
schen im Schnitt deutlich über
dem weltweiten Pro-Kopf-Auf­kommen von
circa 6,8 Tonnen. Mit dem Online-Rechner
des Umweltbundesamtes können Sie einfach
und genau Ihre persönliche Kohlendioxid-
Bilanz berechnen. Sie erhalten Tipps, wie sich
Treibhausgas-Emissionen vermeiden lassen und
Anregungen, wie Sie – sozusagen – Ihr
Klimawunschgewicht verbessern können.
DLR-WEBSPECIAL: 10 JAHRE HRSC-
KAMERA AN BORD VON MARS EXPRESS
mex10.DLR.de
Kommen Sie mit auf eine Reise
zu unserem Nachbarplaneten.
Sehen Sie sich atemberaubend
schöne Bilder von seiner Oberfläche an, erfah-
ren Sie mehr über seine Klimageschichte,
Monde und über die Geschichte seiner
Erforschung. DLR-Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler berichten in Interviews über
aktuelle Forschungsergebnisse und die bisheri-
gen, teils verblüffenden Erkenntnisse …
SONDERSEITE ZUM TAG DER LUFT- UND
RAUMFAHRT
DLR.de/tdlr
Hightech-Forschung und
Astronauten am 22. September
2013 live erleben – oder online
in Texten und Bildern schwelgen: Beides geht
beim „Tag der Luft- und Raumfahrt“ (TdLR) in
Köln. DLR, ESA, Bundeswehr und Köln Bonn
Airport präsentieren den Besucherinnen und
Besuchern spannende Forschungsprojekte aus
Luft- und Raumfahrt, Energie und Verkehr und
die verschiedensten Flugzeuge. Mit eindrucks-
vollen Bildern werden alle Highlights und
Attraktionen des Tages auf der Sonderseite
festgehalten.
s.DLR.de/fk5q
Mit dem DLR-Forschungsflugzeug Falcon kann man die Staub- und Wald-
brand-Aerosolschichten auf den Kapverden nicht nur erkennen, sondern
dank spezieller Instrumente auch messen
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