Ein Schiff, zwei Systeme: Wie das DLR Forschungsschiff flexibel forscht und sicher fährt

- Das zukünftige DLR-Forschungsschiff kombiniert ein Basissystem zur Energieversorgung und ein flexibles, modulares Forschungssystem zum Testen neuer Energiekomponenten im realen Schiffsbetrieb.
- Mit dieser Lösung schafft es das Team, Sicherheit und Innovation gleichermaßen zu gewährleisten.
- Mit Abgasnachbehandlung ausgerüstete Dieselgensets als Hybrid-System lassen das Schiff in jeder Situation manövrierfähig bleiben.
Bevor ein Schiff gebaut werden kann, stehen zahlreiche Planungsschritte an. Das gilt sowohl für Standardmodelle „von der Stange“ als auch – und ganz besonders – für Maßanfertigungen wie das geplante Forschungsschiff des DLR. Dieses sogenannte Modular Research Vessel ist einzigartig, denn es vereint zwei Systeme in einem: Ein Basissystem bestehend aus einer bewährten, marktreifen Energieversorgung, welche zum Baukonzept zur Ablieferung des Schiffes gehört und ein hochflexibles und modulares Forschungssystem, welches es den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erlaubt, neuartige Energiekomponenten und Kraftstoffe im realen Schiffsbetrieb zu erforschen. Diese Testkomponenten können so in den Schiffsbetrieb zugeschaltet werden, sodass sie zeitweilig die Aufgaben des Basissystems, wie Hotellast und Antrieb übernehmen können, was den Praxisbezug der Messreihen auf höchstem Niveau erlaubt.
Gerade weil das DLR-Forschungschiff neue Technologien erproben und Module flexibel kombinieren soll, ist das Basissystem entscheidend. Es garantiert, dass das Schiff auch in kritischen Situationen stets manövrierfähig bleibt. Dazu dienen Dieselmotoren, die eine sichere Rückkehr in den Hafen ermöglichen – eine internationale Vorgabe, die den Schutz von Besatzung und Schiff gewährleistet. Die Dieselgeneratoren werden mit einer Abgasnachbehandlung ausgerüstet sein, die den Ausstoß von NOX Emissionen um 75% reduziert. Durch die zusätzliche Nutzung von Non-fossil-Biodiesel können auch die CO2 Emissionen um bis zu 90% reduziert werden. Es handelt sich dabei um ein Hybrid-System, das auch über Batterien rein elektrisch und emissionsfrei betrieben werden kann.
Weitere Komponenten für einen besonders emissionsarmen Betrieb sind bereits in Planung. Ein späterer Austausch der Gensets, beispielsweise durch Methanolmotoren, ist dank des modularen Designs leicht möglich. Das finale Design des Schiffes wird derzeit in enger Abstimmung mit der Lloyd Werft Bremerhaven entwickelt.