Forschungsgruppe

Energieökonomik

Entwicklung des agentenbasierten Energiemarktmodells AMIRIS
Mit dem agentenbasierten Energiemarktmodell AMIRIS entwickelt die Abteilung Energiesystemanalyse einen innovativen Ansatz zur Analyse und Bewertung energiepolitischer Instrumente und Mechanismen zur Marktintegration der erneuerbaren Energien sowie von Flexibilitätsoptionen.

Das Energiesystem der Zukunft beruht auf einer Vielzahl interagierender Akteure, die erneuerbare Energieträger bereitstellen, speichern oder flexibel nachfragen. Für ausreichende Investitionen und systemdienliches Verhalten der Akteure müssen die regulatorischen Rahmenbedingungen entsprechende Anreize sicherstellen. Um sowohl effektive als auch effiziente Rahmenbedingungen für die Transformation des Energiesektors zu identifizieren, untersucht die Forschungsgruppe Energieökonomik die Auswirkungen energiepolitischer Instrumente auf Strommarkt- sowie auf makroökonomischer Ebene.

Dazu greift die Forschungsgruppe insbesondere auf die Methode der agentenbasierten Modellierung zurück. Sie ermöglicht bei der Strommarktanalyse die Berücksichtigung des strategischen, betriebswirtschaftlichen Verhaltens von Akteuren unter Unsicherheit und unvollständiger Information. So lässt sich der Einfluss sozio-ökonomischer Entscheidungsaspekte von Einzelakteuren auf den Strommarkt quantifizieren, etwa auf die Entwicklung der Marktwerte erneuerbarer Energien. Zur Untersuchung makroökonomischer Effekte der Energiewende wird die Methode der agentenbasierten Modellierung mit SFC (Stock-Flow-Consistent-Modellierung) verbunden.

Mit dem agentenbasierten Strommarktmodell AMIRIS hat die Gruppe ein Werkzeug entwickelt, das Analysen zu den komplexen Fragen in Bezug auf künftige Strommärkte, deren Marktdesign und energiepolitische Instrumente ermöglicht. Das Open-Source-Modell wird zunehmend auch von institutsfremden Nutzerinnen und Nutzern eingesetzt. Zur Analyse makroökonomischer Effekte der Energiewende hat die Forschungsgruppe mit sfctools ein Framework zur Entwicklung von makroökonomischen agentenbasierten Modellen entwickelt und ebenfalls quelloffen zur Verfügung gestellt.

Ergänzende Beiträge zum Thema:

Kontakt

Kristina Nienhaus

Gruppenleiterin
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Vernetzte Energiesysteme
Energiesystemanalyse
Curiestraße 4, 70563 Stuttgart