Klimaeinfluss des Verkehrs

Veränderung des zonalen Ozongehalts der Atmosphäre (in Prozent) durch den Luftverkehr für Juli 1990 - Simuliert mit dem globalen Klima-Chemie-Modell ECHAM/CHEM

Am Institut für Physik der Atmosphäre werden die Auswirkungen der verschiedenen Verkehrsemissionen auf die Zusammensetzung der Atmosphäre und das Klima untersucht. Unter anderem werden die relativen Beiträge der einzelnen Verkehrsträger (Land-, See- und Luftverkehr) quantifiziert. Hierfür dienen Laboruntersuchungen, Messungen in der Atmosphäre mit den Forschungsflugzeugen HALO und Falcon sowie globale Modellsimulationen, insbesondere mit dem Klima-Chemie-Modell EMAC.

Emissionen des Verkehrs wirken sich in verschiedener Weise auf die Umwelt aus. Neben dem Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) emittiert der Verkehr Aerosolpartikel (z.B. Ruß und organische Substanzen) sowie Gase wie Schwefeldioxid (SO2), Stickstoffoxide (NOx) und Kohlenwasserstoffe, die in der Atmosphäre dann teilweise in zu Partikeln umgewandelt werden. Die Partikel beeinträchtigen die Luftqualität und beeinflussen das Klima durch direkte Wechselwirkungen mit der Solarstrahlung sowie durch indirekte Einflüsse wie zum Beispiel auf Wolken. Eine direkte Beeinflussung der Bewölkung übt der Luftverkehr durch die Bildung von Kondensstreifen aus. Die Emissionen von Stickoxiden, Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffen verursachen zusätzlich eine Zunahme des gesundheits- und klimarelevanten Gases Ozon sowie einen Rückgang der Methankonzentration.

Während der Einfluss des bodengebundenen Verkehrs mit der Höhe abnimmt, beeinflusst der Luftverkehr die Atmosphäre vor allem im Flugniveau, also in ca. 12 km Höhe. Schiffsemissionen führen zu einer Erhöhung der Schadstoffkonzentrationen über den Ozeanen. Dort stellen sie die einzige lokale Quelle dar und spielen deshalb eine bedeutende Rolle.