HALO

HALO auf dem Rollfeld

Im Januar 2009 wurde HALO ("High Altitude and Long Range Research Aircraft") das neueste Mitglied der Flugzeugflotte des DLR. Es ist zugleich eines der modernesten Forschungsflugzeuge der Welt.

HALO basiert auf einem Business-Jet des Typs Gulfstream G550. Seine Kombination aus großer Reichweite, maximaler Flughöhe (bis zu 15 km), Nutzlast und Flexibilität machen HALO zu einem weltweit einzigartigen Forschungsflugzeug. Mit einer Reichweite von mehr als 8000 km wird HALO zum "Global Player". Alle Regionen der Erde von den Polen bis zu den Tropen und den abgelegenen Regionen des Pazifiks können mit HALO erreicht werden. Außerhalb der Tropen kann HALO auch Messungen in der wichtigen Grenzschicht zwischen Troposphäre und Stratosphäre durchführen.

Bis zu 3000 kg kann die wissenschaftliche Nutzlast von HALO betragen. Es sind aber vor allem die Umbauten, die HALO zu einem "fliegenden Labor" machen. Der Rumpf enthält mehr als 20 Öffnungen für Lufteinlässe und bis zu 50 cm große optische Fenster. Befestigungspunkte unter dem Rumpf und unter den Tragflächen erlauben die Anbringung von Instrumenten außerhalb der Kabine, wie z.B. Partikelmesssonden.

Gemeinsam mit Partnern aus den Hochschulen, der Max-Planck-Gesellschaft, der Helmholtz Gemeinschaft und der Leibniz-Gesellschaft werden mit HALO wichtige Fragen der Atmosphärenforschung untersucht.

Im Herbst 2010 wurde HALO während der Techno-Mission zum ersten Mal für technische und wissenschaftliche Flüge eingesetzt. Seit dem wurden an die 20 Missionen mit HALO durchgeführt. Die lange Reichweite von HALO erlaubt Missionen in vielen Regionen der Erde, sei es über den Polargebieten, dem brasilianischen Regenwald, über Afrika oder über dem chinesischen Meer.

So vielfältig die Einsatzregionen sind, so vielfältig sind auch die wissenschaftlichen Fragestellungen: Megacities als Quelle von Schadstoffen, großräumiger Transport von Spurenstoffen durch den asiatischen Monsun, Schwerewellen bei hohen nördlichen und südlichen Breiten, das Zusammenwirken von Wolken, Konvektion und Klima, Verteilung von Treibhausgasen, Austauschprozesse an der Tropopause, Untersuchung von hohen Eiswolken um nur einige zu nennen.

HALO während der ML-CIRRUS Mission im Frühjahr 2014, ausgestattet mit Lufteinlässen und Partikelmesssystemen unter den Tragflächen.

Das Institut für Physik der Atmosphäre ist einer der wichtigsten wissenschaftlichen Nutzer von HALO.  Am Institut wurden zahlreiche Messinstrumente zur in-situ Messung von Spurengasen, Aerosol- und Wolkenparametern für den Einsatz auf HALO entwickelt. Fernerkundungsinstrumente wie Lidar untersuchen die Verteilung von Wasserdampf, Aerosolpartikeln und Spurenstoffen unterhalb bzw. oberhalb des Flugzeuges.

Kolleginnen und Kollegen aus dem Haus waren und sind an einem Großteil der Missionen mit Messungen und Planungen beteiligt. Etliche Missionen wurden und werden auch aus dem Institut heraus organisiert und koordiniert. Am Institut wird auch die Datenbank mit den Daten der meisten HALO-Missionen betreut.

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