1. April 2016

Ideen für Galileo und Copernicus gesucht

Für die europäischen Raumfahrtprojekte Galileo und Copernicus waren und sind die Jahre 2015 und 2016 von besonderer Bedeutung. Im vergangenen Jahr wurden sechs weitere Galileo-Satelliten in ihre genaue Position gebracht, so dass das Galileo-System jetzt 12 Satelliten umfasst. Mit den 2016 anstehenden Starts sind die sogenannten "Early Services" demnächst verfügbar. Auch das Erdbeobachtungsprogramm Copernicus wird mit Ende 2016 entscheidende Schritte weiter sein. Nach dem Start von Sentinel-3A folgen bis Ende 2016 noch drei weitere "Erdenwächter"-Satelliten, die uns in Zukunft wichtige Informationen über unseren blauen Planeten geben werden. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) engagiert sich in beiden Projekten auf vielfältige Weise.

Im Hinblick auf diese Fortschritte sind auch dieses Jahr wieder das Wissen, der Entwicklergeist und die Kreativität all jener gefragt, die die Daten von Galileo und Copernicus nutzen und mit neuen Ideen zu Anwendungen und Diensten ihren Ideenreichtum beweisen wollen.

Satellitennavigation weiter denken und voran bringen

Am 1. April 2016 startet der internationale Ideenwettbewerb European Satellite Navigation Competition (ESNC), bei dem spannende Vorschläge rund um GNSS Systeme gesucht werden. Das DLR ist auch dieses Jahr wieder mit seinem Spezialpreisam Wettbewerb beteiligt. Alle Interessenten können sich bis zum 30. Juni registrieren und mit ihrer Einreichung beteiligen. Die Ausschreibung richtet sich an Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Organisationen ebenso wie Privatpersonen in Deutschland und international. Der Gewinner des Spezialpreises erhält einen DLR-Voucher als Sachpreis zur Weiterentwicklung und zielgerichteten Umsetzung seiner Idee - etwa in Form von Machbarkeitsstudien, Konzeptionsstudien oder Prototypentwicklungen. Die Beratungs- und Entwicklungsleistungen innerhalb des DLR umfassen fünf Personenmonate; eine Umwandlung in einen Geldpreis ist dabei ausgeschlossen.

Mit der näher rückenden Early Services Phase von Galileo stehen vor allem Applikationen im Vordergrund, die bereits diese Ausbaustufe, aber auch den späteren Gesamtservice nutzen sowie Ideen, die die bestehenden Entwicklungen weiterdenken und fortführen. Das Ziel des DLR Spezialpreises ist es deswegen, aus den verfügbaren GNSS – Galileo wie auch andere Systeme – den größtmöglichen Nutzen zu ziehen und dabei neue Bereiche zu adressieren. Dabei stehen drei Suchfelder besonders im Fokus:

  1. Early Services und System Validation: Nutzung der Galileo Konstellation als eigenständiges System wie auch in Kombination mit anderen Systemen.
  2. Automatisierte und autonome Systeme: Einsatz für sicherheitskritische Anwendungen z.B. im zivilen Verkehrsbereich, die von verlässlicher und robuster Navigation abhängen.
  3. Nächste Generation von Galileo und EGNOS: Weiterentwicklung der Performance, neue Dienste, Multi-Konstellationen etc.

Besser Leben mit Erdbeobachtung

Vom 15. April bis zum 18. Juli 2016 sucht das DLR kreative und spannende Ideen, die auf den Diensten der Copernicus Sentinels, deren Produkte oder anderen Erdbeobachtungssatelliten basieren. Beim Spezialpreis des Copernicus Masters sucht das DLR mit der Kategorie "Environmental, Energy and Health Challenge" vor allem nach Ideen, die zu einem besseren und sichereren Leben auf der Erde beitragen. Dabei stehen vor allem Anwendungen im Fokus, mit deren Hilfe ein nachhaltigeres Umweltmanagement oder ein intelligentes Energiemanagement möglich ist. Hand in Hand mit dem Umweltmanagement geht auch der Aspekt Gesundheit. Wie können Erdbeobachtungsdaten zum Schutz unserer Gesundheit beitragen? Jegliche kreativen und innovativen Anwendungen für einen der drei Bereiche können für die DLR Challenge eingereicht werden.

Die Idee muss auf Daten des Copernicus Programmes basieren, auch in Kombination mit bereits vorhandenen oder in Kürze verfügbaren Erdbeobachtungsdaten, und kann durch zusätzliche Geoinformations- oder Crowdsourcingdaten unterstützt werden. Daraus abgeleitete Produkte oder Dienste sollten entweder Spezialisten in Umweltfragen, bei der Energieversorgung oder im Gesundheitsmanagement helfen, oder zur Information der Allgemeinheit und verbraucherorientierten Märkte dienen. Anhand folgender Kriterien werden die Einreichungen bewertet:

  1. Nutzen und Innovation: in den Bereichen Gesellschaft, Umwelt und Klima, Schonung natürlicher Ressourcen und/oder bessere Energiewirtschaft
  2. Copernicus-Kontext: Nutzung von Satellitendaten allgemein, Mehrwert durch Sentinel-Satelliten
  3. Technologisch umsetzbar: Verfügbarkeit von Daten, Algorithmen und Infrastruktur zur Datenverarbeitung
  4. Nutzerakzeptanz: Nutzen für Kunden und/oder breite Öffentlichkeit, Dauer bis zur Umsetzung

Der Gewinner dieser Challenge erhält ein Preisgeld von 5.000 Euro und einen geldwerten Zugriff auf kommerzielle Copernicus Daten, mit denen er seine Idee weiter verfolgen und umsetzen kann.

Die Wettbewerbe

Das DLR beteiligt sich bei beiden Wettbewerben von Anfang an mit speziellen Kategorien und kann dementsprechend bereits auf vielfältige und erfolgreiche Gewinnerideen zurückblicken. Sowohl beim ESNC, als auch beim Copernicus Masters wird zusätzlich noch ein Gesamtgewinner ausgewählt. Alle Sieger werden im Rahmen einer großen Veranstaltung Ende Oktober geehrt. Hauptveranstalter ist die AZO - Anwendungszentrum GmbH Oberpfaffenhofenin Oberpfaffenhofen. Alle Teilnahmebedingungen können auf den Webseiten der jeweiligen Wettbewerbe abgerufen werden.

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Kontakt

Elisabeth Schreier

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Standort Kommunikation Oberpfaffenhofen
Münchener Straße 20, 82234 Weßling

Gunter Schreier

Stellvertreter des Direktors; Geschäftsentwicklung & Copernicus
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Deutsches Fernerkundungsdatenzentrum
Münchener Straße 20, 82234 Weßling

Dr. Doris Klein

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Deutsches Fernerkundungsdatenzentrum
Münchener Straße 20, 82234 Weßling

Robert Klarner

Koordinator Region Süd
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Vorstandsbereich Innovation, Transfer und wissenschaftliche Infrastrukturen
Wirtschaftskooperationen
Münchener Straße 20, 82234 Wessling