7. Dezember 2018

DLR und Bundeswehr beschließen Kooperation zur Gefahrstoffdetektion mit Hilfe von Lasern

Schwerpunkt(e): Sicherheit, Laserdetektion

Ende September 2018 beschlossen das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und das Wehrwissenschaftliche Institut für Schutztechnologien - ABC-Schutz (WIS) der Bundeswehr, gemeinsam an neuen Methoden zur Aufspürung und Charakterisierung von chemischen, biologischen und explosiven Gefahrstoffen zu forschen. Das DLR-Institut für Technische Physik entwickelt Lasersysteme und Messverfahren zur laserbasierten optischen Ferndetektion. Sie ermöglichen es, unbekannte Substanzen aus sicherer Entfernung zu identifizieren und zu klassifizieren, ohne dass sich Einsatzkräfte selbst in unmittelbare Nähe und damit in Gefahr begeben müssen.

Die Methode ist für ein breites Anwendungsfeld geeignet, um verdächtige und gefährliche Gase, Aerosole, Flüssigkeiten und Feststoffe bereits in geringsten Spuren aufzuspüren und zu erkennen. So lässt sich das Sicherheitsrisiko - beispielsweise gegenüber einer konventionellen Probennahme von einem Spürpanzer aus - deutlich verringern. Neben dem mobilen Einsatz auf Fahrzeugen ist ein weiterer Anwendungsfall der stationäre Raumschutz, also die großräumige Überwachung von kritischen Infrastrukturen wie Feldlagern.

Das Wehrwissenschaftliche Institut für Schutztechnologien - ABC-Schutz, das dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) zugeordnet ist, beschäftigt sich mit dem Schutz vor biologischen, chemischen oder nuklearen Massenvernichtungswaffen. Prof. Thomas Dekorsy, Direktor des DLR-Instituts für Technische Physik, und WIS-Direktor Prof. Winfried Schuhn bekräftigen mit der Kooperationsvereinbarung das gemeinsame Ziel, durch die Entwicklung von Lasersystemen zur CBE-Detektion einen wichtigen Beitrag zur Erweiterung der Fähigkeiten der Bundeswehr zu leisten. Das Institut für Technische Physik besitzt eine langjährige Expertise auf dem Gebiet der Lasersysteme und laserbasierten Messtechnik. In Demonstrationsexperimenten konnte bereits die Detektion von CBE-Gefahrstoffen in geringen Konzentrationen über Entfernungen von über 100 Metern nachgewiesen werden.

Sicherheitsforschung im DLR

In der DLR-Sicherheitsforschung werden die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten mit verteidigungs- und sicherheitsrelevantem Bezug in Abstimmung mit den Partnern in Staat, Wissenschaft, Industrie und internationalen Organisationen geplant und gesteuert. Der Querschnittsbereich Sicherheitsforschung verknüpft dabei die Kernkompetenzen aus den etablierten DLR-Programmen der Luftfahrt, Raumfahrt, Energie und des Verkehrs. Insgesamt mehr als zwanzig DLR-Institute und -Einrichtungen liefern im Rahmen ihrer sicherheitsrelevanten Arbeiten Beiträge zur Entwicklung, Erprobung und Bewertung von Technologien, Systemen und Konzepten sowie zur Analyse- und Bewertungsfähigkeit hinsichtlich sicherheitsrelevanter Anwendungen.

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Dr. Frank Duschek

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Technische Physik
Atmosphärische Propagation und Wirkung
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