22. August 2019

DLR und See­not­ret­ter an Nord- und Ost­see ko­ope­rie­ren im Pro­jekt TRAG­VIS

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Foto Dr. Göge und Kapitän Fox nach der Unterzeichnung des Abkommens
Dr. Gö­ge und Ka­pi­tän Fox nach der Un­ter­zeich­nung des Ab­kom­mens
Bild 1/3, Credit: DLR (CC BY-NC-ND 3.0)

Dr. Göge und Kapitän Fox nach der Unterzeichnung des Abkommens

Ka­pi­tän Udo Hel­ge Fox (rechts im Bild), Ge­schäfts­füh­rer der Deut­schen Ge­sell­schaft zur Ret­tung Schiff­brü­chi­ger, und Dr. Den­nis Gö­ge (links), Grün­dungs­di­rek­tor des DLR-In­sti­tuts für den Schutz ma­ri­ti­mer In­fra­struk­tu­ren, un­ter­zeich­ne­ten das Ko­ope­ra­ti­ons­ab­kom­men zu­vor in der Zen­tra­le der See­not­ret­ter in Bre­men.
Foto Seenotrettungskreuzer HERMANN RUDOLF MEYER
See­not­ret­tungs­kreu­zer HER­MANN RU­DOLF MEY­ER
Bild 2/3, Credit: Die Seenotretter – DGzRS

Seenotrettungskreuzer HERMANN RUDOLF MEYER

See­not­ret­tungs­kreu­zer HER­MANN RU­DOLF MEY­ER/Sta­ti­on Bre­mer­ha­ven der Deut­schen Ge­sell­schaft zur Ret­tung Schiff­brü­chi­ger (DGzRS): Ins­be­son­de­re un­ter er­schwer­ten Be­din­gun­gen wie Dun­kel­heit oder schlech­ter Sicht ge­hört die Su­che bei der Ret­tung Schiff­brü­chi­ger seit je­her zu den größ­ten Her­aus­for­de­run­gen für die See­not­ret­ter.
Foto Entwicklung und Tests des Sensorsystems erfolgen beim DLR in Bremerhaven
Ent­wick­lung und Tests des Sen­sor­sys­tems er­fol­gen beim DLR in Bre­mer­ha­ven
Bild 3/3, Credit: © DLR. Alle Rechte vorbehalten

Entwicklung und Tests des Sensorsystems erfolgen beim DLR in Bremerhaven

Die Ent­wick­lung des Sen­sor­sys­tems fin­det in den La­bo­ren des DLR-In­sti­tuts für den Schutz ma­ri­ti­mer In­fra­struk­tu­ren in Bre­mer­ha­ven statt. Hier wer­den Ka­me­ra und Be­leuch­tungs­ein­heit um­fang­rei­chen Tests un­ter­zo­gen. Die Ein­zel­kom­po­nen­ten wer­den in ein kom­pak­tes Ge­samt­sys­tem in­te­griert.
  • Im TRAGVIS-Projekt wird ein aktiver optischer Sensor entwickelt, der eine gezielte visuelle Detektion bei Dunkelheit und eine gleichzeitige Verminderung des atmosphärischen Rückstreusignals ermöglicht.
  • Schwerpunkt(e): maritime Sicherheit, Seenotrettung

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) werden im Projekt TRAGVIS (Realisierung eines Tragbaren Range-Gated Viewing Systems zur Verbesserung der Sichtbedingungen im maritimen Umfeld) kooperieren. Am 21. August 2019 unterzeichneten Kapitän Udo Helge Fox, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, und Dr. Dennis Göge, Gründungsdirektor des DLR-Instituts für den Schutz maritimer Infrastrukturen, das Kooperationsabkommen in der Zentrale der Seenotretter in Bremen.

Forschung am DLR-Institut für den Schutz maritimer Infrastrukturen in Bremerhaven

Das Thema maritime Sicherheit ist im DLR seit langem durch seinen Forschungsverbund verankert und erfuhr durch die Neugründung des Instituts für den Schutz maritimer Infrastrukturen in Bremerhaven im Oktober 2018 eine prominente Stärkung. Neben der Erforschung der Resilienz komplexer maritimer Infrastruktursysteme werden am neuen Institut Sensoren und Methoden entwickelt, die ein erweitertes maritimes Lagebild ermöglichen. Ein Schwerpunkt ist die Entwicklung optischer Sensoren zur Sichtverbesserung insbesondere bei Nacht und Nebel. Mit diesen Systemen sollen Schiffbrüchige oder auch Treibgut selbst bei eingeschränkten Sichtverhältnissen detektiert werden, bei denen dies bislang unmöglich war.   
 
"Gerade die Suche Schiffbrüchiger stellt die Seenotretter seit mehr als 150 Jahren immer wieder vor große Herausforderungen", sagt DGzRS-Geschäftsführer Kapitän Udo Helge Fox. "Neue technische Mittel, die unsere Besatzungen unterstützen und entlasten, können dazu beitragen, dass wir noch effizienter und schneller Menschen aus Seenot retten." "Wir hoffen sehr, dass wir mit unseren innovativen Forschungsarbeiten einen Beitrag für die Sicherheit von Menschen auf See leisten können", kommentierte Dr. Dennis Göge die Kooperation mit der DGzRS.

Das TRAGVIS-Projekt 

Im TRAGVIS-Projekt wird ein aktiver optischer Sensor entwickelt, der nach dem Gated-Viewing-Prinzip arbeitet. Dies ermöglicht eine gezielte visuelle Detektion bei Dunkelheit und eine gleichzeitige Verminderung des atmosphärischen Rückstreusignals, wodurch insbesondere eine Verbesserung bei Nebel gegenüber herkömmlichen Systemen ermöglicht wird. Die Seenotretter unterstützen die Sensorentwicklung durch wertvollen Input aus ihrer jahrzehntelangen Erfahrung. Zusätzlich begleitet die DGzRS die Erprobung des Sensors auf See. Ein erster Feldversuch des Systems im Experimentalstadium fand bereits bei Dunkelheit in einem Hafenbecken in Bremerhaven statt.

Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)

Die DGzRS ist zuständig für den maritimen Such- und Rettungsdienst in den deutschen Gebieten von Nord- und Ostsee. Zur Erfüllung ihrer Aufgaben hält sie rund 60 Seenotrettungskreuzer und -boote auf 55 Stationen zwischen Borkum im Westen und Usedom im Osten ständig einsatzbereit. 180 fest angestellte und rund 800 freiwillige Seenotretter fahren Jahr für Jahr mehr als 2000 Einsätze – rund um die Uhr, bei jedem Wetter. Die gesamte unabhängige und eigenverantwortliche Arbeit der Seenotretter wird ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen finanziert, ohne jegliche staatlich-öffentliche Mittel. Seit Gründung der DGzRS 1865 haben ihre Besatzungen rund 85.000 Menschen aus Seenot gerettet oder drohenden Gefahren befreit. Schirmherr des Rettungswerkes ist der Bundespräsident.

Sicherheitsforschung am DLR

In der DLR-Sicherheitsforschung werden die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten mit verteidigungs- und sicherheitsrelevantem Bezug in Abstimmung mit den Partnern in Staat, Wissenschaft, Industrie und internationalen Organisationen geplant und gesteuert. Der Querschnittsbereich Sicherheitsforschung verknüpft dabei die Kernkompetenzen aus den etablierten DLR-Programmen Luftfahrt, Raumfahrt, Energie und Verkehr. Insgesamt mehr als 20 DLR-Institute und -Einrichtungen liefern im Rahmen ihrer Arbeiten Beiträge zur Entwicklung, Erprobung und Bewertung von Technologien, Systemen und Konzepten sowie zur Analyse- und Bewertungsfähigkeit hinsichtlich sicherheitsrelevanter Anwendungen.

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