2. September 2020 | Responsive Space Cluster Competence Center (RSC3)

Startschuss für AeroSpacePark am DLR Trauen

  • Mit dem "AeroSpacePark Trauen – Vision 2035" startet der Aufbau eines Innovationsclusters und nationalen Kompetenzzentrums zur Arbeit an Technologien für die Luft- und Raumfahrt der Zukunft und sicherheitsrelevanten Fragestellungen und Anwendungen.
  • Das Ziel ist die Bündelung nationaler Kompetenzen zum Bau und Betrieb von Kleinsatelliten und die Nutzung von Synergien für nutzerorientierte operative Systeme.
  • In den nächsten Jahren werden am AeroSpacePark Trauen mit einem neuen Labor elektrische Raumfahrtantriebe weiterentwickelt und auch die DLR-Luftfahrtforschung eingebunden.
  • Schwerpunkte: Raumfahrt, Luftfahrt, Sicherheit

Mit dem Startschuss am 1. September 2020 beginnt die Vision eines AeroSpaceParks in Trauen Realität zu werden. An der Veranstaltung auf dem Gelände des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) nahmen neben dem Koordinator der Bundesregierung für die deutsche Luft- und Raumfahrt, Thomas Jarzombek, auch Dr. Bernd Althusmann, Niedersachsens Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, der niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler, sowie der verteidigungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Henning Otte, teil.

"Uns erwartet eine Zeit, in der Flexibilität und Reaktionsschnelligkeit unabdingbar sind. Sie werden für den Erfolg einer Forschungseinrichtung oder einer Wirtschaftsbranche entscheidend sein", sagt Klaus Hamacher, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des DLR. "Der AeroSpacePark Trauen nimmt diese Entwicklung in perfekter Weise auf. Hier wird es um den schnellen Einsatz von Raumfahrtanwendungen speziell im erdnahen Orbit gehen. In der engen Zusammenarbeit von Forschung und Industrie sollen Ergebnisse schneller erarbeitet, Ziele schneller erreicht werden."

AeroSpacePark Trauen – Vision 2035
Weltraumgestützte Systeme haben für die Sicherheit in Deutschland und Europa eine immer wichtigere Funktion. Die kritische Infrastruktur Weltraum gilt es zu schützen. Dazu gehört unter anderem die Fähigkeit, kleine Satelliten bis 500 Kilogramm innerhalb von wenigen Tagen oder sogar Stunden mit Instrumenten und Sensoren aus den Bereichen Kommunikation, Navigation und Erdbeobachtung auszustatten, sie gezielt in erdnahe Umlaufbahnen zu bringen und dort zu betreiben. Kurz nennt man dies die 'Responsive-Space'-Befähigung. Am DLR-Standort Trauen fiel am 1. September 2020 der Startschuss für den AeroSpacePark Trauen. Er soll als Zentrum für die Bündelung der nationalen Kompetenz im Bereich 'Responsive Space' dienen. Technologien in der gesamten Architektur, bestehend aus Weltraum-, Boden-, Start- und Missionssegment, sollen in Trauen untersucht und weiterentwickelt werden. Als das Zentrum für die Luft- und Raumfahrtforschung in Deutschland verfügt das DLR über das Know-how in den vielfältigen, zur Umsetzung der Vision 2035 erforderlichen Technologiegebieten.

Entwicklung, Bau, Test, Integration, Start und Betrieb von Kleinsatelliten im erdnahen Orbit – In der neuen DLR-Einrichtung sollen zukünftig zum einen Technologien zusammengefasst und die interdisziplinäre Zusammenarbeit von DLR-Instituten weiter verstärkt werden. Zum anderen bündeln Forschung und Industrie am DLR-Standort Trauen ihre Fähigkeiten.

Es entstehen Möglichkeiten zu Kooperationen, um bestehende Fertigkeiten auszubauen und zusammen Missionen zu realisieren. Von der ersten Idee über die Erprobung neuer Technologie-Demonstratoren bis hin zur langfristigen Weiterentwicklung erforderlicher Schlüsseltechnologien soll das Responsive Space Cluster Competence Center (RSC3) Wissenschaft und Wirtschaft eine gemeinsame Plattform bieten. Dabei sollen Technologien in der gesamten Architektur, also aus Weltraum-, Boden-, Start- und Missionssegment, untersucht und weiterentwickelt werden.

Außerdem werden im AeroSpacePark Trauen künftig Antriebstechnologien für Kleinträger und Satelliten theoretisch erarbeitet und praktisch getestet. Dabei handelt es sich unter anderem um die Erforschung von Ionenantrieben für Satelliten und den Test von Raumfahrtantrieben. Hierzu entstehen Hightech-Arbeitsplätze in der Region Celle-Bergen. Moderne Satelliten verwenden mehr und mehr elektrische Triebwerke – sowohl für die Lageregelung wie auch für Bahnmanöver im Weltraum. Zurzeit gibt es einen Engpass bezüglich Vakuum-Testanlagen für derartige Triebwerke. Und so entstand die Idee eines Labors für elektrische Raumfahrtantriebe am DLR Trauen. Langfristig können DLR-eigene Triebwerke entwickelt werden und auf DLR-Satelliten fliegen. Außerdem wird in den folgenden Jahren auch die DLR-Luftfahrtforschung in die Aktivitäten des Clusters eingebunden.

Perspektivisch wird für jährlich mehr als fünf Millionen Euro ein Technologie- und Innovationscluster errichtet, das es auch Start-ups ermöglicht, Technologien und Systeme gemeinsam mit dem DLR und potenziellen Nutzern zu erproben und weiterzuentwickeln. Bis zu 60 Mitarbeiter sollen in den kommenden Jahren am DLR-Standort in Trauen arbeiten und forschen. Trauen befindet sich gut 80 Kilometer südlich von Hamburg und beherbergt den flächenmäßig größten DLR-Standort in Deutschland.

Kontakt

Andreas Schütz

Leitung Kommunikation, Pressesprecher
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Kommunikation
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Tel: +49 2203 601-2474