23. Februar 2016

Pascale Ehrenfreund beim UN-Ausschuss für die friedliche Nutzung des Weltraums in Wien

Prof. Pascale Ehrenfreund, Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) sprach am 18. Februar 2016 beim UN Ausschuss für die friedliche Nutzung des Weltraums (UN COPUOS, United Nations Committee on the Peaceful Uses of Outer Space) in Wien. Sie informierte dabei, wie das DLR zur Lösung von aktuellen Problemen beitragen kann.

In ihrem Vortrag vor dem wissenschaftlichen und technischen Unterausschuss stellte Ehrenfreund die Beiträge des DLR zu den aktuellen globalen Herausforderungen vor. „Weltraumbasierte Daten, vor allem leistungsfähige moderne Satellitensensoren, wie die DLR-Radarsysteme TerraSAR-X und Broschüre: TanDEM-X – Die Erde in drei Dimensionen (2009) liefern wichtige Informationen, damit Probleme wie der Klimawandel, Naturkatastrophen, Bevölkerungswachstum oder Migration besser bewältigt werden können“, sagte Ehrenfreund. Durch das Zusammenwirken der unterschiedlichen Forschungsbereiche kann das DLR diese Satellitendaten aufarbeiten und wertvolle Informationen zur Verfügung stellen, wie zum Beispiel Potentialanalysen zur Solar- und Windenergie in unterschiedlichen Erdregionen.

Zur Bewältigung der globalen Herausforderungen unterzeichnete die UN 2015 drei große Rahmenverträge, darunter das bei der dritten Weltkonferenz der Vereinten Nationen zur Reduzierung von Katastrophenrisiken verabschiedete Sendai Framework for Disaster Risk Reduction, die von der UN verabschiedete Agenda 2030sowie das Pariser Klimaabkommen COP 21. Auf diese Rahmenverträge wird der UN COPUOS in seine zukünftigen Arbeiten stärker fokussieren.

Mit fast 80 UN-Mitgliedstaaten ist der UN COPUOS die größte internationale Raumfahrtplattform. Das Komitee wurde 1959 gegründet und dient dem Ziel der kontinuierlichen Verbesserung der internationalen Kooperation zur friedlichen Nutzung des Weltraums. Das DLR wirkt mit bei der Erarbeitung von Richtlinien und Empfehlungen zu global brisanten Themen wie dem Umgang mit der potenziellen Gefahr durch erdnahe Objekte oder Weltraummüll, bei Fragen zu Katastrophenmanagement, Weltraumwetter und Gesundheitsforschung. Ein weiterer Schwerpunkt sind weltraumjuristische Fragestellungen, zu deren Ausgestaltung das DLR mit seiner Expertise beiträgt und dabei die Bundesrepublik Deutschland vertritt.

Am Rande der Sitzung vereinbarte Ehrenfreund mit Simonetta di Pippo, der Direktorin des UN-Weltraumbüros (UN OOSA= office for outer space affairs), zukünftige Themenschwerpunkte. Zudem führte sie ein erstes Gespräch mit Friedrich Däuble, dem neuen deutschen Botschafter bei den Vereinten Nationen in Wien.