7. März 2016

Mondstation aus Legosteinen

Gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) eröffnete das LEGOLAND® Discovery Centre Berlin einen neuen Bereich rund um das Thema Weltraum und Missionen. Bei der Kinderpressekonferenz anlässlich der Eröffnung erklärte der Planetenforscher Dr. Martin Knapmeyer, wozu Modelle aus Bausteinen auch in der Wissenschaft nützlich sein können.

Raumfahrt zum Anfassen

Mit insgesamt 350.000 LEGO-Steinen wurde im LEGOLAND® Discovery Centre Berlin ein neuer Bereich zum Thema Weltraum und Weltraummissionen erbaut. Eine Mondlandschaft mit dazugehöriger Mondstation, ein Startplatz für Raumfähren, ein Kontrollzentrum sowie eine fiktive Planetenlandschaft mit außerirdischen Lebensformen wurden so erschaffen. Kinder dürfen hier alles anfassen. Das Mitgestalten der bestehenden Landschaften ist sogar ausdrücklich erwünscht.

Zur Eröffnung waren Nachwuchsjournalisten von verschiedenen Schülerzeitungen eingeladen und durften ihre Fragen an den Chef-Modellbauer Olaf Reichert und den DLR-Planetenforscher Dr. Martin Knapmeyer stellen. Hierzu brachte der Wissenschaftler seine eigenen Modelle mit und erklärte den Schülerinnen und Schülern, dass auch in der Forschung gelegentlich Modelle aus LEGO-Steinen genutzt werden. Die beiden Modelle des Rosetta-Lander Philae und der künftigen Mars-Landemission InSight hatte Knapmeyer selbst entworfen und gebaut. "Einfache Funktionsweisen und der Einsatz wichtiger Instrumente lassen sich somit anschaulich erklären", sagt Knapmeyer, der diese Modelle oft bei seiner Arbeit zur Hand nimmt. Gerade nach der spektakulären Landung Philaes auf dem Kometen Tschurjumow-Gerasimenko am 12. November 2014 kam Knapmeyers Modell zum Einsatz. "Da Philae bei seiner Landung zunächst abprallte und darauf zweimal sehr langsam hüpfte und die Lage auf dem Kometen nicht eindeutig feststeht, war ein handliches Modell in vielen Diskussionen sehr nützlich", so Knapmeyer weiter.

Der Planetenforscher machte durch seine Ausführungen deutlich, dass neben der exzellenten fachlichen Ausbildung eines Wissenschaftlers auch die Fähigkeit zur Visualisierung, etwas Fantasie und ein gewisser Spieltrieb wichtig sein können. Nicht zuletzt gehört auch eine große Portion Geduld in den Forscheralltag, denn die Vorbereitung auf die großen Weltraummissionen nehmen oftmals viele Jahre in Anspruch. Das gilt auch beim Bauen von Modellen, denn "ganz so einfach ist es natürlich nicht, ein reales Modell mit bestehenden LEGO-Steinen nachzubauen. Bis man alle Teile beisammen hat und die Steine so zusammengesetzt hat, dass das LEGO-Modell alle Details richtig zeigt, muss man viel ausprobieren und öfters mal von vorne anfangen."

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Kontakt

Melanie-Konstanze Wiese

Kommunikation Berlin, Neustrelitz, Dresden, Jena, Cottbus/Zittau
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Kommunikation
Rutherfordstraße 2, 12489 Berlin-Adlershof
Tel: +49 30 67055-639

Dr. Martin Knapmeyer

HP³- und SEIS-Projektwissenschaftler und Mitglied des InSight-Wissenschaftsteams
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Planetenforschung
Planetenphysik
Rutherfordstraße 2, 12489 Berlin