Materialien und Strukturen für die globale Mobilität
- Die Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der kanadischen University of British Columbia (UBC) soll in den nächsten Monaten erweitert und intensiviert werden.
- Schwerpunkt der Partnerschaft ist die Entwicklung von Materialien und Strukturen für die globale Mobilität im Bereich Luftfahrt und Verkehr.
- Zudem beabsichtigen DLR und UBC mit dem Unternehmen MTU Maintenance Canada bei der Entwicklung wirtschaftlicher Flugzeugtriebwerke zusammenzuarbeiten.
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und die kanadische University of British Columbia (UBC) arbeiten im Rahmen der Initiative DLR@UBC seit September 2016 erfolgreich zusammen. Die Partnerschaft soll in den nächsten Monaten erweitert und intensiviert werden. Darauf einigten sich die DLR-Vorstandsvorsitzende Prof. Pascale Ehrenfreund und der Präsident der UBC Prof. Santa Ono bei einem Treffen am 31. März 2017 in Vancouver.
"Nach dem Start von DLR@UBC im letzten Jahr, wollen wir nun die nächsten Schritte machen, um unsere Zusammenarbeit strategisch auszubauen. Mit der UBC als Partner gehen wir globale Herausforderungen wie das Thema nachhaltige Mobilität mit internationalem Teamwork an. Gleichzeitig wollen wir verstärkt den Technologietransfer und Austausch mit Industrieunternehmen in unseren beiden Ländern fördern und in die Initiative integrieren", betonte die DLR-Vorstandsvorsitzende Prof. Pascale Ehrenfreund bei ihrem Besuch in Kanada.
"Die Initiative DLR@UBC baut auf den Stärken der beiden Partner in Forschung und Innovation auf. Wir wollen gemeinsam einen entscheidenden Beitrag zum Technologietransfer von der Forschung in die Industrie unserer beiden Länder leisten. Jetzt ist die richtige Zeit für dieses zukunftsweisende Programm, das auch studentische Mobilität und neue Berufungsverfahren umfasst. Ich bin ein entschlossener Befürworter, diese Möglichkeit seitens der UBC umfassend zu nutzen und auszubauen und werde diese Partnerschaft sehr aktiv unterstützen", erklärte Prof. Santa Ono, Präsident der UBC.
Technologien für die Mobilität der Zukunft
Der fachliche Schwerpunkt der Kooperation liegt auf der Entwicklung von Materialien und Strukturen für die globale Mobilität. Dazu forschen die deutschen und kanadischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gemeinsam an Ideen für die Fabrik der Zukunft. Ein zentrales Element ist hier die Interaktion zwischen Mensch und Maschine im Produktionsprozess. Die Entwicklung von Technologien im Bereich der Faserverbundwerkstoffe sowie Leichtbauweisen und Konzepte für Straßen- und Schienenfahrzeuge sind weitere wichtige Themenbereiche.
Neben gemeinsamen Forschungsprojekten und Workshops ist der Austausch von Wissenschaftlern, Studierenden und Doktoranden ein wesentlicher Bestandteil der Initiative. Zwei Verbindungsbüros des DLR auf dem Campus der UBC sowie ein Büro der UBC am DLR-Standort in Augsburg koordinieren die deutsch-kanadischen Arbeiten und knüpfen Kontakte zu Industrieunternehmen.
Nachhaltige Triebwerke: Zusammenarbeit mit MTU Maintenance Canada
Im Rahmen des Besuchs haben das DLR, die UBC und das Unternehmen MTU Maintenance Canada eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) unterschrieben. Kerngeschäft des Unternehmens ist die Instandhaltung von Flugzeugtriebwerken, es gehört zum weltweit tätigen Triebwerkshersteller MTU. In Zukunft wollen die Partner ihre Kompetenzen bündeln und gemeinsam im Bereich nachhaltige und wirtschaftliche Flugzeugtriebwerke forschen. Kooperationen mit Industriepartnern gibt es im Rahmen der Initiative DLR@UBC außerdem mit den Firmen KUKA und Ford USA.
Für die Zukunft: weitere Forschungsthemen und gemeinsame Programme
Zusätzlich zu einem gemeinsamen Doktorandenprogramm und gemeinsamen Ernennungen sollen neue Themenfelder hinzukommen und damit weitere DLR-Institute und Fakultäten der UBC an der Initiative DLR@UBC teilnehmen. Dazu gehört die Forschung an nachhaltigen Triebwerken für Flugzeuge mit speziellem Fokus auf Komponenten, Verbrennungsvorgänge und dem Einsatz von Biotreibstoffen – ebenso wie die Themen Digitalisierung, Augmented Reality, Big Data und Quantencomputer. Außerdem sollen weitere Verbindungsbüros der UBC an den Standorten des DLR eröffnet werden.
Aktuell beteiligte Institute und Fakultäten
Von Seiten des DLR bringen die beiden in Stuttgart beheimateten Institute für Bauweisen und Strukturtechnologie sowie für DLR-Institut für Fahrzeugkonzepte und das in Braunschweig ansässige Institut für Faserverbundleichtbau und Adaptronik ihre Kompetenzen in die Initiative DLR@UBC ein. Auf kanadischer Seite sind die beiden Abteilungen für Maschinenbau und für Werkstofftechnik der Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften an der Kooperation beteiligt.