Die deutsche Luft - und Raumfahrtindustrie im internationalen Wettbewerb
- Luft- und Raumfahrtbranche steht im internationalen Wettbewerb vor Herausforderungen
- Schnellere Innovationszyklen und Technologiesprünge haben Auswirkungen auf Arbeitsprozesse
- Elektrisches Fliegen ist weiterer klarer Zukunftstrend
- Schwerpunkt(e): Digitalisierung, Luftfahrt, Gesamtsystemfähigkeit
Spürbare Veränderungsprozesse bestimmen die deutsche Luft- und Raumfahrtbranche. Große Unternehmen wie auch Zulieferer sind nach wie vor auf Wachstumskurs, stehen aber durch neue Strategien, dem sich verschärfenden internationalen Wettbewerb und technische Innovationen vor neuen Herausforderungen. Am 31. August 2017 fand dazu in Augsburg unter dem Motto "air|connect" eine Betriebsräte-Tagung der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie statt. Eingeladen vom Vorstand der IG Metall war Prof. Rolf Henke, Luftfahrtvorstand des DLR. In seinem Vortrag "Forschungsfelder der Luft- und Raumfahrt - Visionen und Herausforderungen der Zukunft" machte er deutlich welche Auswirkungen die weiter voranschreitende Digitalisierung in der Luft- und Raumfahrt haben wird. "Auch etablierte Wertschöpfungsketten werden durch technologische und wettbewerbsbedingte Auswirkungen nicht unberührt bleiben. Die sich verändernden Innovationszyklen und Technologiesprünge haben massive Auswirkungen auf die Gestaltung der Arbeitsprozesse", betonte Rolf Henke während seines Vortrages. Mit der Forschung entlang des sogenannten "digital thread", des digitalen Fadens, ist das DLR Partner der Wirtschaft und baut die Fähigkeit diese Prozesse zu koordinieren auf.
Klarer Zukunftstrend: elektrisches Fliegen
Ein weiterer klarer Zukunftstrend wird das elektrische Fliegen sein. Henke kündigte während seines Auftritts eine Konzeptstudie des DLR für einen hybridelektrischen 19 Sitzer für den Regionalflugverkehr an. Solche technologischen Entwicklungen können aber nur gemeinsam erfolgen. So sprach auch Klaus Richter, Vorsitzender der Geschäftsführung von Airbus Deutschland, von neuen Antriebskonzepten, bei denen Wissenschaft und Wirtschaft eng zusammenarbeiten müssen.
Gegenwärtig kommt ein signifikanter Anteil der weltweit produzierten Flugzeuge aus Deutschland. Um die Produktionsrate zu halten und weiter auszubauen, in Anbetracht des Bedarfes an 34.000 hundertsitzigen Flugzeugen in den kommenden Jahren, ist die Gesamtsystemfähigkeit notwendig. Laut Henke bedeutet das, sämtliches abrufbares Wissen in einem Netzwerk effektiv zu nutzen.