10. November 2017 | Exkursion der Energieagentur NRW anlässlich der COP23-Konferenz

Umweltministerin Barbara Hendricks besucht DLR-Solarforschung in Jülich

  • Schwerpunkt(e): Energie, Umwelt, Solarforschung, Klimaschutz

Umweltministerin Barbara Hendricks besuchte am 10. November 2017 das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Jülich. Der Besuch fand im Rahmen einer Exkursion statt, die die Energieagentur NRW im Auftrag der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen und des Bundesumweltministeriums anlässlich der UN-Klimakonferenz COP23 veranstaltete. Beim DLR besuchte die Umweltministerin "SynLight", die größte künstliche Sonne der Welt, sowie den DLR-Solarturm Jülich.

Neue Technologien für den Klimaschutz

"Ohne Frage sind Forschung und Entwicklung wesentlich, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen“, sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks bei ihrem Besuch beim DLR-Institut für Solarforschung in Jülich. „Dass wir mit den erneuerbaren Energien heute bereits wesentliche Lösungen für den weltweiten Klimaschutz zur Verfügung haben, haben wir vielen Forscherinnen und Forschern, aber eben auch den richtigen politischen Rahmenbedingungen zu verdanken.“ Prof. Bernhard Hoffschmidt, Direktor des DLR-Instituts für Solarforschung, betonte: "Durch konsequente Forschung und Entwicklung haben erneuerbare Energien heute einen wesentlichen Anteil an unserer Energieversorgung. Energieforschung ist auch weiterhin notwendig, um den Ausbau voranzutreiben und auch den Mobilitätsektor schrittweise klimaneutral zu gestalten."

Treibstoffe aus Sonnenenergie

In Jülich besuchte die Umweltministerin als Exkursionsteilnehmerin die in diesem Jahr in Betrieb genommene Synlight-Anlage, die größte künstliche Sonne der Welt. In dem dreistöckigen SynLight-Gebäude strahlen insgesamt 149 Xenon-Kurzbogenlampen. Zum Vergleich: In einem großen Kinosaal wird die Leinwand durch eine einzelne Xenon-Kurzbogenlampe bestrahlt. Die Wissenschaftler können die Strahler auf eine Fläche von 20 mal 20 Zentimeter fokussieren. Trifft die Strahlung der Lampen mit einer Leistung von bis zu 350 Kilowatt dort auf, hat sie die bis zu 10.000fache Intensität der Solarstrahlung auf der Erde. Im Fokus der Lampen entstehen Temperaturen bis zu 3.000 Grad Celsius. Diese Temperaturen nutzen die Forscher, um Verfahren für eine CO2-neutrale Treib- und Brennstoffherstellung wie zum Beispiel die solare Erzeugung von Wasserstoff zu entwickeln.

Regelbarer Strom aus Solarkraftwerken

Zudem besichtigte Umweltministerin Barbara Hendricks den DLR-Solartrum in Jülich. Dort bündeln mehr als 2.000 Spiegel die Sonnenstrahlen an der Spitze des 60 Meter hohen Turmes. Im Fokus der Strahlung entstehen Temperaturen bis zu 1300 Grad. Auf diesem Weg erzeugte Wärmeenergie wird in immer mehr kommerziellen solarthermischen Kraftwerken in sonnenreichen Regionen zur Stromerzeugung genutzt. Der DLR-Solarturm dient zu Forschungszwecken, hier werden unter anderem Bauteile für Solarkraftwerke getestet und optimiert. Zudem entwickeln die Wissenschaftler neue Konzepte zur Speicherung der Sonnenenergie. Aktuell testen sie ein Speicherkonzept, bei dem Keramikgranulat auf bis zu 900 Grad erhitzt wird. Mit der so gespeicherten Wärmeenergie kann ein Solarkraftwerk auch nach Sonnenuntergang Strom ins Netz einspeisen. Nach dem Besuch beim DLR-Institut für Solarforschung besuchte die Exkursion das Forschungszentrum Jülich, wo die Teilnehmer die Atmosphärenkammer SAPHIR und das Klima-Simulationslabor des Jülich Supercomputing Centre (JSC) besichtigten. Dort werden die Selbstreinigungskraft der Atmosphäre und die Ausbreitung von Vulkanaerosolen untersucht.

Bereits am 9. November 2017 besuchten 40 internationale Journalisten und COP23-Teilnehmer im Rahmen einer Exkursion das DLR in Köln: Hier standen die Salzspeicheranlage TESIS und der DLR-Sonnenofen auf dem Programm. Insgesamt führen 18 Exkursionen mit jeweils 40 Teilnehmern zu Forschungseinrichtungen in der Region rund um die UN-Klimakonferenz.

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Presseredaktion
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Prof. Dr. Bernhard Hoffschmidt

Institutsdirektor
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Solarforschung
Linder Höhe, 51147 Köln