11. Dezember 2019 | UN Climate Change Conference - COP 25

DLR-Expertise auf der UN-Klimakonferenz in Madrid

  • DLR mit Expertise aus dem Bereich Energieforschung mit dabei auf der Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen in Madrid.
  • Im Fokus: Solarthermie als nachhaltige Lösung zur Dekarbonisierung in sonnenreichen Regionen sowie Wärmespeicherkraftwerke als Konzept für den sauberen Kohleausstieg.
  • Schwerpunkte: Energie, Klimawandel, Energiespeicher

Delegierte aus rund 200 Ländern verhandeln auf der 25. Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen (UN Climate Change Conference, COP 25) vom 2. bis 13. Dezember 2019 in Madrid über die nächsten entscheidenden Schritte im Kampf gegen den Klimawandel. Während des Madrider Treffens informieren und diskutieren international renommierte Experten mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Nichtregierungsorganisationen über neuste Entwicklungen und Technologien im Kontext der Herausforderungen des Klimawandels. Energieforscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) haben ebenfalls ihre Expertise eingebracht. Im Fokus zweier Veranstaltungen standen die Themen Umbau von Kohlekraftwerken sowie Solarthermie, organisiert von der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Kooperation mit dem Chilenischen Energieministerium.

Solarthermie: nachhaltige Lösung zur Dekarbonisierung in sonnenreichen Regionen

Solarthermische Kraftwerke konzentrieren direktes Sonnenlicht, um Wärme, Strom oder solare Brennstoffe zu erzeugen. Im Kombination mit entsprechenden Speichern können sie in den sonnenintensiven Regionen der Welt zuverlässig nachhaltige Energie bereitstellen und einen zentralen Beitrag zur Dekarbonisierung des Energie- und Mobilitätssektors leisten. Das DLR forscht seit mehr als 30 Jahren an dieser Technologie. Das Spektrum reicht dabei von der Grundlagen- und Laborforschung bis hin zu Betriebstests von kompletten Solarkraftwerken. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion zum Thema Solarthermie hielt der Direktor des Institut für Solarforschung, Prof. Robert Pitz-Paal, die Eröffnungsrede und skizzierte den aktuellen Stand und die Potenziale dieser Technologie.

Wärmespeicherkraftwerke – ein sauberer Weg aus der Kohle

In einer weiteren Podiumsdiskussion zum Kohleausstieg und den Möglichkeiten zum Umbau von Kohlekraftwerken stellte Dr. Michael Geyer vom Institut für Technische Thermodynamik das Konzept eines Wärmespeicherkraftwerks vor. Zentrale Idee dieses Konzepts ist der Umbau bestehender Kohlekraftwerke in Wärmespeicherkraftwerke. Statt aus der Verbrennung fossiler Rohstoffe beziehen diese innovativen Kraftwerke ihre Energie aus regenerativen Quellen, zum Beispiel aus Sonnen- oder Windkraft. Mit dem Strom aus diesen erneuerbaren Ressourcen wird zunächst Flüssigsalz erhitzt, das als Wärmespeichermedium dient. Mit der in Salz gespeicherten Wärme wird bei Bedarf Wasserdampf erzeugt, der die Turbinen des Kraftwerks antreibt. Wärmespeicherkraftwerke ermöglichen es, aus schwankenden erneuerbaren Energien regelbaren Strom zu erzeugen. Im Gegensatz zu Kohlekraftwerken, die weltweit zu den größten Emittenten von Kohlenstoffdioxid zählen, entstehen bei Wärmespeicherkraftwerken keine klimaschädlichen Treibhausgase. Der Umbau ermöglicht es gleichzeitig, einen Großteil der vorhandenen Kraftwerksinfrastruktur weiter zu nutzen.

Mit seinen umfangreichen Forschungsarbeiten auf den Bereichen Energie und Mobilität arbeitet das DLR intensiv daran, innovative und nachhaltige Technologien zu entwickeln, um die Herausforderungen des Klimawandels anzugehen.

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