7. Juni 2024

DLR-Treibhausgas-Bilanz für das Jahr 2022

Kurzerklärung zur Bilanzierungsbasis (Umrechnung nach DEFRA 2022 bzw. UBA, befa):
- Heizöl, Gas, Fernwärme, Fernkälte: nicht witterungsbereinigte interne Verbräuche; Quelle: zertifiziertes Energiemanagement (EMS). - Strom: für Stade, Lampoldshausen, Stuttgart. Restliche Standorte beziehen Strom aus erneuerbaren Quellen (Vermeidung von 33.514 t CO2e.) - Benzin, Diesel: Verbrauch der Fahrzeugflotte und Betriebsfeuerwehr. - Kerosin: Verbrauch der Forschungsflotte. - Versuchsbrennstoffe (Erdgas, Propan etc.): für Köln, Lampoldshausen und Stuttgart auf EMS-Grundlage. - ÖPNV, Fernverkehr, PKW/E-PKW, Motorrad/Roller, E-Bike: gemäß DLR-Mobilitätsumfrage. - E-PKW: Vermeidung von 61 t CO2e durch Ladestrom aus erneuerbaren Quellen. - Bahnreisen: Personenkilometer der DB (Nah- und Fernverkehr), kompensiert im Rahmen von bahn.business; Vermeidung von 336 t CO2e. - Flugreisen: gemäß DLR-Reisebüro; Kompensationsmenge 3.972 t CO2e. - Mietwagenfahrten: gemäß Mietwagenanbieter; Kompensationsmenge 276 t CO2e.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat im Jahr 2022 zum dritten Mal eine Analyse seiner Treibhausgas-Emissionen durchgeführt. Die Treibhausgas-Bilanzierung ist ein essenzielles Instrument zur Bewertung und Überwachung der Umweltauswirkungen. Sie spielt eine entscheidende Rolle bei der Initiierung von Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen. Dabei steht das Prinzip „Vermeiden vor Reduzieren vor Kompensieren“ im Fokus.

Nutzung von ÖPNV und Elektrofahrzeugen steigt

Im Vergleich zum Vorjahr wurden mehrere wichtige Entwicklungen in der Treibhausgas-Bilanz des DLR festgehalten. Im Bereich der Scope-1 Emissionen, unter anderem aus Einrichtungen und Fuhrpark, wurden Versuchsbrennstoffe wie Erdgas, Propan und Kerosin der Standorte Köln, Lampoldshausen und Stuttgart erfasst. Darüber hinaus wurden erstmals jene Scope-3 Emissionen berechnet, die indirekte Emissionen aus Pendelwegen der Mitarbeitenden einschließen: Die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln und Elektrofahrzeugen nahm zu, während die Nutzung von individuellen PKW mit klassischem Verbrennermotor abnahm. Maßnahmen wie das im Jahr 2023 eingeführte Deutschland(JOB)Ticket sowie der allgemeine Auf- und Ausbau der Infrastruktur für E-Mobilität sollten in Zukunft zu weiteren Veränderungen beitragen.

Eigenstromversorgung soll wachsen

Der reduzierte Verbrauch von Heizöl und Gas des DLR im Jahr 2022 ist auf Einsparmaßnahmen zurückzuführen, die als Reaktion auf die Auswirkungen des Ukrainekonfliktes ausgesetzt wurden. Die Nutzung von Fernwärme ging zurück, jedoch stieg der Verbrauch von Strom und Fernkälte an. Ein neues Projekt Photovoltaikanlagen an Gebäuden und auf Freiflächen zielt darauf ab, die dafür geeigneten DLR-Standorte mit Anlagen zur Erzeugung von erneuerbaren Energien auszustatten, um zukünftig die Eigenstromversorgung des DLR zu gewährleisten.

Kompensation für Kohlendioxid-Emissionen

Ähnlich wie im Jahr 2021 gleicht das DLR auch die im Jahr 2022 entstandenen CO2-Emissionen bei Dienstreisen und -fahrten bei dem Anbieter Atmosfair aus. Ausgewählt wurden zwei unterschiedliche Klimaschutzprojekte: Kleinbiogasanlagen in Nepal und effiziente Öfen in Ruanda. Damit wird eine umweltschonendere Energieversorgung unterstützt. Alle atmosfair-Projekte sind doppelt registriert, unter dem „Clean Development Mechanism“ (CDM) der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) und zusätzlich dem „Gold Standard for the Global Goals“ der Schweizer Gold Standard Stiftung.

Mit diesem letzten Schritt in der Reihe „Vermeiden, Verringern, Kompensieren“ überbrückt das DLR seinen Weg hin zu einer klimaneutralen Forschungsorganisation. Die kontinuierliche Überwachung und Anpassung von Maßnahmen zur Emissionsminderung sind entscheidend, um die langfristigen Emissionsziele des DLR zu erreichen. Die Ergebnisse dieser Bilanzierung bieten eine wichtige Grundlage für die Identifizierung von weiteren Möglichkeiten zur weiteren Reduzierung der Umweltauswirkungen und zur Förderung einer klimafreundlichen Arbeits- und Forschungsumgebung im DLR.

Kontakt

Philipp Bergeron

Vorstandsbeauftragter für Nachhaltigkeit
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Nachhaltigkeit
Linder Höhe, 51147 Köln