20. Oktober 2015

Schutz vor Cyberkriminalität auf dem Meer

Im Rahmen der Nationalen Maritimen Konferenz übergaben Dr.-Ing. Dennis Göge, Programmkoordinator für Sicherheitsforschung im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), und Hans-Christoph Enge, geschäftsführender Gesellschafter bei Lampe & Schwartze, die Broschüre "Maritime Domain Cyber: Risks - Threats & Future Perspectives" an den maritimen Koordinator der Bundesregierung und parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), Herrn Uwe Beckmeyer.

Schutz für maritime Infrastrukturen: die Gefahren erkennen und Lösungen finden

Der Einsatz hochmoderner Informations- und Kommunikationstechnologien ist heute - analog zu vielen anderen Bereichen - auch im maritimen Umfeld weit verbreitet. Immer mehr technologische Anwendungen kommen in den maritimen Infrastrukturen des 21. Jahrhunderts zum Einsatz und ermöglichen einen effizienteren und sichereren Betrieb zum Beispiel von Schiffen, Hafenanlagen oder Offshore-Plattformen. Die zunehmende Vernetzung und Abhängigkeit von IT-Systemen der maritimen Infrastrukturen bringt neue Gefahren mit sich, wie zum Beispiel Cyberattacken, durch missbräuchliche Nutzung oder ungewolltes Eingreifen in Prozesse oder Steuerungen.

"Die hoch technisierte und automatisierte Welt im Bereich der Schifffahrt und des globalen Warentransportes auf dem Seeweg wird in Zukunft noch weit mehr als heute den Gefahren und Risiken im Bereich der Cyberkriminalität ausgesetzt sein. Deshalb setzen wir uns im DLR schon heute intensiv mit diesem Thema auseinander, um dieser zukünftigen Herausforderung begegnen zu können", erläutert Dr. Dennis Göge vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. "Schon jetzt kennen wir viele der potentiellen Schwachstellen und arbeiten im DLR daran, diese noch robuster gegen mögliche Angriffe von außen zu machen. Nur wenn wir heute schon die Gefahren kennen, werden wir in Zukunft auch schnell handlungsfähig sein und möglichst sichere Systeme bauen können", so Göge weiter.

Zukünftige Herausforderungen erfordern eine möglichst ganzheitliche Betrachtung

"Maritime Sicherheit hat für den Industriestandort Deutschland eine strategische Bedeutung. Der Bedarf an zuverlässiger Sicherheitstechnologie wird angesichts neuartiger Bedrohungen zunehmend größer. Die Entwicklung von Sicherheitssystemen ist daher eine wichtige Zukunftsaufgabe, zu der das DLR mit seiner Arbeit einen wesentlichen Beitrag leistet", erklärt Staatssekretär Beckmeyer. Gemeinsam mit ihrem Partner, der Lampe & Schwartze Gruppe in Bremen, hat sich die DLR-Sicherheitsforschung daher dieser Thematik in Bezug auf die Erkennung und Bewertung zukünftiger Gefahren im Bereich der Cyberkriminalität im maritimen Umfeld angenommen. Die kürzlich publizierte Broschüre führt in die Thematik ein und beleuchtet erste Forschungs- und Entwicklungsbedürfnisse für den Bereich der Navigation und Kommunikation in der Schifffahrt. Diese sollen zukünftig thematisch um andere technologisch wie auch gesellschaftlich relevanten Themengebiete erweitert und mit konkreten Forschungsprojekten zum Thema Maritime Cyber Security umgesetzt werden.

Hintergrund: DLR Sicherheitsforschung

In der Sicherheitsforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt werden die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten mit verteidigungs- und sicherheitsrelevantem Bezug in Abstimmung mit den Partnern in Staat, Wissenschaft, Industrie und internationalen Organisationen geplant und gesteuert. Der Querschnittsbereich Sicherheitsforschung verknüpft dabei die Kernkompetenzen aus den etablierten DLR-Programmen der Luftfahrt, Raumfahrt, Energie und des Verkehrs. Insgesamt mehr als zwanzig DLR-Institute und -Einrichtungen liefern im Rahmen ihrer sicherheitsrelevanten Arbeiten Beiträge zur Entwicklung, Erprobung und Bewertung von Technologien, Systemen und Konzepten sowie zur Analyse- und Bewertungsfähigkeit hinsichtlich sicherheitsrelevanter Anwendungen.

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Kontakt

Andreas Schütz

Pressesprecher, Leitung Kommunikation
Kommunikation
Tel: +49 2203 601-2474

Dr. Dennis Göge

Programmkoordinator Sicherheitsforschung
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Programmkoordination Sicherheitsforschung
Linder Höhe, 51147 Köln