25. Januar 2016

Up North - eine Rakete, Gespräche und zwei Flugzeuge

"Launch war fantastisch und fehlerfrei, everybody is happy!", so kommentiert Frau Prof. Pascale Ehrenfreund den erfolgreichen Start der Forschungsrakete TEXUS-53 im Auftrag des DLR Raumfahrtmanagements in Kiruna, Schweden. Während des rund sechs Minuten langen Flugs konnten die Versuche aus Biologie, Physik und Materialforschung ohne den Einfluss irdischer Schwerkraft ablaufen. Die Experimente sollen unter anderem dazu beitragen, Fragen aus der Krebsforschung zu beantworten und Solarzellen zu optimieren. An den Experimenten waren Forscherinnen und Forscher aus Magdeburg, Erlangen, Freiburg und Berlin beteiligt. Die Startvorbereitungen und die Durchführung der TEXUS-53-Kampagne lag in den Händen der Firma Airbus Defense & Space in Bremen. Weiterhin beteiligt waren die OHB-System AG in München und die Mobile Raketenbasis des DLR (MORABA) in Oberpfaffenhofen. Die zweistufige Trägerrakete VSB-30 wurde gemeinsam von den brasilianischen Raumfahrtorganisationen DCTA (Departamento de Ciência e Tecnologia Aeroespacial) und IAE (Instituto de Aeronáutica e Espaço), der MORABA sowie der schwedischen Raumfahrtorganisation SSC entwickelt.

Auf der Tagesordnung des Besuchs der DLR-Vorstandsvorsitzenden Prof. Ehrenfreund im Norden Schwedens stand vor allem ein Treffen mit Vertretern der schwedischen Raumfahrtagentur und Gespräche über die zukünftige Zusammenarbeit.

Des Weiteren fand ein Informationstreffen zwischen Prof. Ehrenfreund und der schwedischen Delegation angeführt von Dr. Olle Norberg mit Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftlern und Piloten des DLR und des KIT Karlsruhe statt, die sich gegenwärtig im Rahmen der Forschungsmissionen POLSTRACC, GW-LCYCLE/ LeeWaves und SALSA mit den Forschungsflugzeugen HALO und Falcon in Kiruna aufhalten. Mit den drei Missionen soll im Zeitraum Dezember 2015 bis März 2016 erkundet werden, wie die Zusammensetzung der Atmosphäre in der Nordpolarregion variiert. Von Kiruna aus werden mit HALO und Falcon mehrere Messflüge unternommen, um bisher noch unzureichend verstandene Aspekte der Wolkenphysik in Polarregionen und des Spurenstofftransportes zu untersuchen. Dafür wird HALO mit einem LIDAR-System (Light Detection And Ranging), einem Massenspektrometer und einem Stickoxid-Detektor ausgerüstet. Bei einzelnen Flugexperimenten (insbesondere GW-LCYCLE) werden Falcon und HALO übereinander in Formation fliegen. Während HALO seine Messinstrumente in Richtung obere Atmosphäre ausrichtet, nimmt die Falcon die unteren Atmosphärenschichten in den Blick.

Zum Abschluss ihres Besuches starteten Prof. Ehrenfreund und Dr. Olle Norberg eine Radiosonde zur Messung von Schwerewellen in der Atmosphäre

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