16. Mai 2017

Minister Wolf zu Gast beim DLR Lampoldshausen

Am 15. Mai 2017 war der baden-württembergische Minister der Justiz und für Europa, Guido Wolf, gemeinsam mit demCDU-Landtagsabgeordneten, Dr. Bernhard Lasotta, sowie dem Gemeinde Hardthausen, Harry Brunnet, zu Gast beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Lampoldshausen. Bei ihrem Besuch besichtigten sie ausgewählte Prüfstände, in denen Raumfahrtantriebe für Satelliten und für die Ariane-Trägerraketen entwickelt und getestet werden. Darüber hinaus traf Minister Wolf auch Vertreter der europäischen Raumfahrtindustrie Airbus Safran Launchers, die mit 320 Mitarbeitern auf dem rund 50 Hektar großen DLR-Gelände vor allem Kleintriebwerke sowie komplette Antriebssysteme für Satelliten entwickeln, produzieren und testen. „Der Standort Lampoldshausen ist unverzichtbar für die europäische Raumfahrt. Deswegen war es mir als Europaminister ein besonderes Anliegen, mir vor Ort ein Bild von der beeindruckenden Infrastruktur zu machen. Die Raumfahrt ist ein gutes Beispiel für einen Bereich, in dem wir nur gemeinsam mit unseren europäischen Partnern erfolgreich sein können. Als einzelnes Land wären wir da nicht konkurrenzfähig", betonte Minister Guido Wolf.

Von der Forschung in die industrielle Anwendung

„Die wissenschaftliche Expertise und die einzigartigen Prüfstandsanlagen des DLR sind mehr denn je bei der europäischen Raumfahrtindustrie gefragt", sagte Prof. Hansjörg Dittus, DLR-Vorstandsmitglied für Raumfahrtforschung und –technologie, bei der Begrüßung der Gäste. "Die Bedeutung der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten auf dem Gebiet der Raumfahrtantriebe nimmt zu, denn von den Antriebskonzepten der Zukunft hängen Faktoren wie Vielfältigkeit, Leistungsstärke, Flexibilität und Wettbewerbsfähigkeit einer Trägerrakete unmittelbar ab", so Dittus weiter.

Während des Standortrundgangs stellten DLR-Wissenschaftler die künftigen Perspektiven und Herausforderungen im Zusammenhang mit der Entwicklung der europäischen Trägertechnologie vor. Dazu besuchte Minister Wolf die Baustelle des neuen Oberstufenprüfstands P5.2. „Die Besonderheit des Prüfstands liegt darin, dass die komplette kryogene Oberstufe der zukünftigen europäischen Trägerrakete Ariane 6, also das Zusammenspiel aller Komponenten, getestet werden kann“, erläuterte Prof. Dr. Stefan Schlechtriem, Direktor des in Lampoldshausen ansässigen DLR-Instituts für Raumfahrtantriebe. DLR-Ingenieure entwickeln und bauen diesen Prüfstand im Auftrag der Europäischen Weltraumagentur ESA. Der Prüfstand soll im Jahr 2018 seinen Betrieb aufnehmen. Zukünftig sind dann nicht nur Tests von Triebwerkskomponenten und Triebwerken möglich, sondern auch die Qualifikation gesamter Oberstufen. Darüber hinaus schließt das DLR Lampoldshausen mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft gezielt strategische Kooperationen. Diese unterstützen den Transfer der Forschungsergebnisse in die industrielle Anwendung, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Raumfahrt aufrecht zu erhalten.

Harry Brunnet, Bürgermeister der Gemeinde Hardthausen, fasste abschließend zusammen: „Zum einen ist das Raumfahrtzentrum mit dem DLR und Airbus Safran Launchers ein wichtiger Arbeitgeber für die Region Heilbronn-Franken, zum anderen leistet Lampoldshausen mit der Entwicklung neuer Technologien für Raumfahrt- und Satellitenantriebe einen großen Beitrag für Europas zukünftige Raumfahrt.“

Kontakt

Anja Kaboth

Kommunikation Lampoldshausen
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Kommunikation
Im Langen Grund, 74239 Hardthausen
Tel: +49 6298 28-201

Prof. Dr.-Ing. Stefan Schlechtriem

Direktor
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Raumfahrtantriebe
Im Langen Grund, 74239 Hardthausen