1. Dezember 2017

Die DLR-Wissenschaftspreisträger 2017 im Porträt

  • •Schwerpunkt(e): Luftfahrt, Raumfahrt, Digitalisierung

Ein Messgerät, das atomaren Sauerstoff im Weltall aufspürt und ein Verfahren, das einen dreidimensionalen Einblick in turbulente Strömungen ermöglicht. Die Wissenschaftler hinter diesen beiden Entwicklungen werden mit dem Wissenschaftspreis 2017 des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) ausgezeichnet. Der Preis für herausragende Forschungsprojekte wird von einer unabhängigen Jury mit internationalen Experten aus Forschung und Industrie vergeben. Wir stellen hier die DLR-Wissenschaftler und ihre Arbeit vor.

Atomaren Sauerstoff im Weltall aufspüren

Dr. Heiko Richter vom DLR-Institut für Optische Sensorsysteme in Berlin wird für die Entwicklung eines Lokal-Oszillators geehrt. Das Messgerät kommt auf dem Spektrometer GREAT auf der fliegenden Sternwarte Sofia zum Einsatz. Damit gelingt es, atomaren Sauerstoff im Frequenzbereich von 4,7 Terraherz im Weltall aufzuspüren. Das chemische Element ist für Astronomen von Bedeutung, weil es eine wichtige Rolle bei der Sternentstehung spielt. Die Jury zeichnet Heiko Richter aus, weil er mit dem Messgerät einen technologischen Durchbruch erreicht hat, mit dem das Spektrometer GREAT für lange Zeit die Weltspitze dieser Art von Analyseeinrichtungen darstellt. Sein Messgerät liefert Astronomen weltweit Daten zur Entstehung von Sternensystemen.

Wissenschaftspreis 2017: Atomaren Sauerstoff im Weltall aufspüren
Video: Wissenschaftspreis 2017: Atomaren Sauerstoff im Weltall aufspüren
Credit:

DLR

Dreidimensionaler und partikelgenauer Einblick in turbulente Luftströmungen

Dr. Daniel Schanz, Sebastian Gesemann und Dr. Andreas Schröder vom DLR-Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik in Göttingen erhalten den DLR-Wissenschaftspreis für eine Messtechnik, die es erlaubt, einzelne Partikel in Strömungen dreidimensional im Bild zu verfolgen. Mit ihrem Verfahren können die Forscher das Verhalten von einigen 100.000 Partikeln in turbulenten Strömungen zeitgleich analysieren. Damit lassen sich viele Fragen der Aerodynamik in der Luftfahrt- und der Verkehrsforschung beantworten. Die Jury urteilte, dass die Arbeiten des Forscherteams mit ihrer sogenannten "Shake the box Technik" und einem dazu entwickelten Algorithmus die Messtechnik revolutionieren. Zudem, so die Juroren weiter, ist das Verfahren hervorragend geeignet, verlässliche Validierungsdaten für numerische Simulationen zu liefern.

Wissenschaftspreis 2017: Dreidimensionaler und partikelgenauer Einblick in turbulente Luftströmungen
Video Wissenschaftspreis 2017: Dreidimensionaler und partikelgenauer Einblick in turbulente Luftströmungen
Credit:

DLR

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