29. Januar 2018 | Überwachungssystem für Hitzeschilde

DLR-Raumfahrtforscherin erhält Amelia-Earhart-Preis

  • Die DLR-Wissenschaftlerin Tina Stäbler erhält den Amelia-Earhart-Preis der Organisation Zonta International für ihre Forschungsarbeit.
  • Stäbler entwickelt am Institut für Bauweisen und Strukturtechnologie ein Überwachungssystem für Hitzeschilde.
  • Hitzeschilde spielen eine entscheidene Rolle beim Wiedereintritt von Raumfahrzeugen in die Atmosphäre.
  • Schwerpunkt(e): Raumfahrt, Nachwuchs

Tina Stäblers Leidenschaft gilt der Raumfahrt. Seit rund vier Jahren arbeitet die heute 31-Jährige am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Stuttgart. Ihr Spezialgebiet ist der Extremfall: der Wiedereintritt in die Erdatmosphäre. Dabei müssen Raumfahrzeuge Temperaturen von mehr als 1.000 Grad Celsius standhalten. Hitzeschilde aus Faserkeramik machen das erst möglich. Im Zuge ihrer Doktorarbeit entwickelt die DLR-Wissenschaftlerin Stäbler ein Überwachungssystem, mit dem sich Schäden im Material dieser Hochtemperaturstrukturen beim Wiedereintritt aufspüren lassen.

Preis ehrt Wissenschaftlerinnen aus Luft- und Raumfahrt

Für diese Forschung hat die Organisation "Zonta International" Tina Stäbler mit dem Amelia Earhart Fellowship Award ausgezeichnet. Der Zonta Club Stuttgart überreichte ihr den mit 10.000 US-Dollar dotierten Preis am 26. Januar 2018. Weltweit wird diese Auszeichnung jedes Jahr an 35 Wissenschaftlerinnen aus dem Bereich der Luft- und Raumfahrt vergeben, um die Position von Frauen in Ingenieurs- und Naturwissenschaften zu stärken. Der Preis erinnert an die Luftfahrtpionierin Amelia Earhart, die 1932 als erste Frau im Alleinflug den Atlantik überquerte.

Forschen für den sicheren Flug durchs Feuer

Wie elementar wichtig Stäblers Forschungsgebiet für die Raumfahrt ist, verdeutlicht das Unglück des Space Shuttle Columbia im Jahr 2003. Aufgrund eines beschädigten Hitzeschildes brach die amerikanische Raumfähre beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre auseinander und verglühte. Alle sieben Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben.

Damit in Zukunft kritische Bauteile eines Hitzeschildes vor ihrem Versagen ausgetauscht oder durch eine andere Flugbahn weitere Schäden verhindert werden können, nimmt die DLR-Ingenieurin Tina Stäbler bei ihren Untersuchungen vor allem die elektrischen Eigenschaften von Faserkeramik unter die Lupe. So ermöglicht zum Beispiel das Messen des elektrischen Widerstandes Rückschlüsse auf mechanische Spannungen im Material, die zu gefährlichen Rissen führen können.

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