Für den Marsmaulwurf des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) steht noch im März eine kurze neue Runde Hämmern an. Seismometer und Kamera werden genau horchen und schauen, wie sich der Maulwurf bewegt. Daraus wollen die Forscher detaillierter analysieren, in welcher Situation sich die selbsthämmernde Rammsonde befindet, die zuletzt Anfang März bei rund 30 Zentimetern keinen Tiefenfortschritt mehr zeigte. Verschiedene Ideen zur Freisetzung des Maulwurfs benötigen eine genauere Analyse der Situation und mindestens einige weitere Wochen für Tests verschiedener Strategien auf der Erde.
"Bisher ist immer noch recht unklar, ob der Maulwurf durch einen einzelnen Stein oder eine Kiesschicht blockiert wird, oder ob sich der hintere Teil der Rammsonde in der Trägerstruktur verfangen hat, weil das Gerät in etwa 15 Grad Winkel zur Vertikalen in den Boden eingedrungen ist", sagt Prof. Tilman Spohn vom DLR-Institut für Planetenforschung, der aktuell im DLR-Blog über den Fortgang der Mission berichtet. Die Wissenschaftler hatten sich erhofft, innerhalb weniger Monate nach der Landung der InSight-Mission mindesten drei Meter in den Marsboden zu gelangen. Erste Messungen der Wärmeleitfähigkeit des Bodens mit HP3 (Heat Flow and Physical Properties Package) konnten nun bereits bei 30 Zentimetern durchgeführt werden und die Forscher hoffen weiter auf Messungen, die auch zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt werden können.
Ende März plant das Team des Maulwurfs nun zunächst einen zehn bis 15-minütigen diagnostischen Hammertest. Dabei kann das Seismometer von InSight dem Maulwurf "zuhören", wie er sich verhält, wenn er auf das Hindernis trifft und mögliche Hinweise darauf geben, was genauer den Maulwurf blockiert. In der Zwischenzeit fotografiert die Kamera des InSight-Roboterarms die Stützstruktur des Maulwurfs mit dem Ziel, jede mögliche Bewegung zu erfassen, die der Maulwurf beim Hämmern hervorruft.
Im April wird ein exakter HP3-Nachbau vom DLR an das Jet Propulsion Laboratory der NASA in Pasadena/Kalifornien gesendet. Dann kann das JPL-Team weiterführende Tests auf der Erde durchführen in Zusammenarbeit mit DLR-Ingenieuren und -Wissenschaftlern, die mit einem weiteren HP3-Nachbau in Bremen arbeiten.