20. Februar 2020 | Ein neuer "Stern" für die Luftfahrtforschung

Offizieller ISTAR-"Rollout" in Braunschweig

  • Übergabe im Hangar der DLR-Forschungsflugabteilung in Braunschweig gemeinsam mit Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Medien
  • Inbetriebnahme mit ersten Flugversuchen und weiterem Ausbau des ISTAR beginnt
  • ISTAR reiht sich in die größte zivile Forschungsflotte Europas mit insgesamt elf Flugzeugen und Hubschraubern ein
  • Schwerpunkte: Luftfahrt, Digitalisierung

Am 20. Februar 2020 beginnt im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Braunschweig ein neues Kapitel deutscher Luftfahrtgeschichte. Das Forschungsflugzeug Falcon 2000LX ISTAR (In-flight Systems & Technology Airborne Research) wurde beim offiziellen "Rollout" erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt und durch den Hersteller Dassault an das DLR übergeben. Damit fällt der Startschuss für erste Flugversuche und den weiteren Ausbau des ISTAR. Bis Mitte der 2020er Jahre erhält das Forschungsflugzeug die volle Einsatzbereitschaft als fliegender Simulator und bringt die Digitalisierung der Luftfahrt mit dem Aufbau eines digitalen Zwillings voran.

"Mit unserem neuen ISTAR werden wir an neuen Technologien arbeiten, neue Flugzeuge simulieren und die Digitalisierung der Luftfahrt weiter vorantreiben", betont Prof. Rolf Henke, Mitglied des DLR-Vorstands für Luftfahrtforschung. „Nach neun Jahren der Planung und Entwicklung beginnt mit dem heutigen Tage eine neue Ära für die Luftfahrtforschung im DLR."

„Die neue In-flight-Systems-and-Technology-Airborne-Research-Plattform ISTAR ist als realer Flugversuchsträger notwendig für Entwicklung neuer umweltfreundlicher, effizienter Flugzeuge, Antriebe und Assistenzsysteme. Mit ISTAR können wir die erforderlichen Technologien für klimaneutrales Fliegen gezielt vorantreiben“, sagt Thomas Jarzombek, Koordinator der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt.

DLR-Forschungsflugzeug ISTAR in 4K – Ein neuer Stern am Himmel der Luftfahrtforschung
Vom ATTAS über den ATRA zum jüngsten Mitglied der DLR-Forschungsflotte: ISTAR. Der Name der Falcon 2000LX steht für „In-flight Systems and Technology Airborne Research“. Sie ist ein fliegender Simulator und wird Mitte der 2020er Jahre voll ausgebaut und in der Lage sein, die Flugeigenschaften neuer Flugzeugentwürfe real oder virtuell, bemannt oder unbemannt, unter realen Betriebsbedingungen zu testen.

Die Übergabe im Hangar der DLR-Forschungsflugabteilung in Braunschweig wurde gemeinsam mit zahlreichen Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Medien begangen. Redner und Gesprächspartner blickten in die Zukunft des ISTAR sowie zurück in die Geschichte der DLR-Luftfahrtforschung, in deren Verlauf beispielsweise der fliegende Simulator .

Zunächst erhält ISTAR in Braunschweig nach den Vorarbeiten bei Dassault in Bordeaux nun eine Basismessanlage zur Bündelung und Bereitstellung verschiedenster Flugversuchsdaten. Zudem wird das Flugzeug mit Arbeitsplätzen für Flugversuchsingenieure ausgestattet, die an Bord Experimente steuern und Flugparameter überwachen. Mit dem Projekt HighFly (High speed inflight validation) beginnen parallel zum weiteren Aufbau des ISTAR erste Forschungsarbeiten und Forschungsflüge in den Bereichen Aerodynamik, Aeroelastik, Strukturen und Antrieb. Bis zur vollen Einsatzbereitschaft sind für 2023 und Mitte der 2020er Jahre zwei weitere Umbauphasen bei Dassault geplant.

Voll ausgebaut wird ISTAR in der Lage sein, die Flugeigenschaften neuer Flugzeugentwürfe real oder virtuell, bemannt oder unbemannt, unter realen Betriebsbedingungen zu testen. Der zudem geplante digitale Zwilling des ISTAR dient der digitalen Beschreibung des Flugversuchsträgers, anhand derer Umbauten, Wartung und Instandhaltung sowie operationelle Aspekte nachvollzogen und geplant werden. Das neue Forschungsflugzeug ist bei den DLR-Flugexperimenten am Standort Braunschweig stationiert und reiht sich dort in die größte zivile Forschungsflotte Europas mit nun insgesamt elf Flugzeugen und Hubschraubern ein.

Der Kaufvertrag zu ISTAR war im April 2018 auf der ILA Berlin Air Show unter Anwesenheit von Bundeskanzlerin Angela Merkel unterzeichnet worden. Anschließend folgte die erste Phase des Umbaus bei Dassault. Neben der Forschungsarbeit im DLR wird das Flugzeug zukünftig auch anderen nationalen und europäischen Forschungseinrichtungen sowie Flugzeugherstellern und Zulieferern zur Verfügung stehen.

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