16. Mai 2022 | Einblick in die urbane Mobilität der Zukunft

Das DLR auf der Messe polisMOBILITY in Köln

  • Die Messe polisMOBILITY in Köln thematisiert die städtische Mobilität der Zukunft.
  • Sie findet erstmals vom 18. bis 21. Mai 2022 statt.
  • Das DLR gibt dort Einblick in aktuelle Projekte seiner Verkehrsforschung. Dazu zählen: Mobilität messen mittels Smartphone, 5G und KI im Mobilitätsbereich sowie Sektorenkopplung.
  • Schwerpunkte: Verkehr, intelligente Mobilität der Zukunft, Digitalisierung.

Mit der polisMOBILITY startet eine neue Messe rund um die städtische Mobilität der Zukunft. Sie deckt die gesamte Wertschöpfungskette im Verkehr ab und bezieht auch die Themen Energie und Umwelt, Digitalisierung und Urbanität ein. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gibt Messebesuchenden aus Wirtschaft, Kommunen und Verkehrsbetrieben bei der Premiere der polisMOBILITY vom 18. bis 21. Mai 2022 in Köln einen Einblick in aktuelle Projekte seiner Verkehrsforschung: Multimediale Exponate am DLR-Stand (Halle 1,2, Standnummer B-002) zeigen, wie sich Mobilität mit dem Smartphone messen lässt, warum 5G und künstliche Intelligenz Schlüsseltechnologien sind und wie sich die Sektoren Verkehr und Energie möglichst effizient und vorteilhaft verbinden lassen.

„Die Zukunft der Mobilität ist geprägt durch die unterschiedlichen Anforderungen von urbanen Ballungsgebieten und ländlichen Regionen. Das Bedürfnis, mobil zu sein, nimmt stetig zu – und damit auch die negativen Folgen des Verkehrs wie Staus, Abgase und Lärm, aber auch die mangelnde Verfügbarkeit. Das DLR zeigt Wege auf, um Mobilität klimafreundlich, effizient, sicher und nah an den Bedürfnissen der Menschen zu gestalten. Auf Basis umfangreicher Datensätze analysiert es das System Verkehr als Ganzes und entwickelt neue Fahrzeug- und Mobilitätskonzepte genauso wie Technologien für intelligente und vernetzte Infrastruktur“, sagt Prof. Christian Sattler, Bereichsvorstand Energie und Verkehr des DLR.

DLR MovingLab: Mobilität einfach messen – mit dem Smartphone

Aktuelle und zuverlässige Daten sind auch in der Mobilitätsforschung Gold wert. Nur mit ihrer Hilfe lassen sich Aussagen über das Mobilitätsverhalten von Individuen und Gruppen treffen. Daten sind die Grundlage von wissenschaftlichen Verkehrsmodellen und Prognosen, von denen auch Anbieter von Verkehrsdienstleistungen profitieren. Mit dem MovingLab hat das DLR eine spezielle Erhebungs- und Analysemethode entwickelt. Sie eröffnet völlig neue Möglichkeiten und ist konform mit dem Datenschutz. Sie greift auf das zurück, was die meisten immer dabeihaben: mobile Endgeräte wie beispielsweise Smartphones. Durch die darin verbauten Positions- und Bewegungssensoren kann mehrmals pro Minute die Position von Verkehrsteilnehmenden bestimmt werden. Über Veränderungen der Position erstellt das MovingLab Beschleunigungsprofile. Diese lassen auf die Nutzung eines bestimmten Verkehrsmittels schließen. Auch Befragungen können über die MovingLab-App durchgeführt werden – zum Beispiel um soziodemografische Merkmale, allgemeine Nutzung von Verkehrsmitteln, Einstellungen oder spezifische Angaben zu einzelnen Wegen zu erheben.

5G-Reallabor in der Mobilitätsregion Braunschweig-Wolfsburg

Im 5G-Reallabor erforscht das DLR gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie, welche Möglichkeiten der Mobilfunkstandard 5G in der Praxis bietet. Er ist eine Schlüsseltechnologie für viele zukunftsweisende Anwendungen im Mobilitätsbereich. Denn 5G ermöglicht das Übertragen von Daten nahezu in Echtzeit, ist besonders sicher und erlaubt eine hohe Bandbreite. Auf der polisMOBILITY vermittelt das DLR mit einem Screen-Exponat unter anderem Einblick in den Bereich der Rettungsmobilität: Forschende erproben im 5G-Reallabor, wie sich die Einsatzzeiten für Rettungskräfte verkürzen lassen. Eine intelligente Steuerung der Ampeln in Wolfsburg und Braunschweig gibt den Einsatzfahrzeugen Vorfahrt. 5G ermöglicht dabei die zuverlässige und schnellstmögliche Übertragung der Signale der Einsatzkräfte an die Rechner der Verkehrssteuerung.

Sektorenkopplung Energie-Verkehr: Wie kann’s im Alltag funktionieren?

Die geschickte Vernetzung der Sektoren Energieversorgung und Mobilität ist wichtig für den Erfolg der Energie- und Verkehrswende. Fahrzeuge mit Batterie- und Brennstoffzellenantrieb können bei Bedarf Strom und Wärme in stationäre Verteilernetze einspeisen oder als mobile Stromquelle oder Heizung zum Einsatz kommen, beispielsweise auf Campingplätzen oder bei Veranstaltungen. In Notfällen, nach Erdbeben oder Überschwemmungen, ließe sich auf diese Weise auch eine lokale Stromversorgung herstellen. Wie Sektorenkopplung im Alltag funktionieren kann, zeigt das interaktive DLR-Modell anhand des Ladezustands eines Batterieautos: Die Ladestationen zu Hause laden die Fahrzeugbatterien auf oder speisen bei Bedarf Strom zurück ins Netz. Ein intelligentes Lademanagement steuert die einzelnen Ladeströme. Dadurch wird das Stromnetz nicht überlastet. Schnellladen ist unterwegs ein wichtiger Aspekt: zum Beispiel entlang von Autobahnen, wenn Elektrofahrzeuge weite Strecken zurückgelegen. In Städten lassen sich an Schnelllade-Stationen mit hohen Ladeleistungen in kurzer Zeit eine große Zahl von Elektrofahrzeugen aufladen. Mobile Ladestationen ermöglichen das Aufladen von Elektrofahrzeugen an Orten ohne eigenen Stromanschluss. Dadurch lässt sich die Ladeinfrastruktur für batterieelektrische Fahrzeuge flächendeckend verbessern. Vor allem der ländliche Raum kann davon profitieren.

Video: Intelligentes Lademanagement
Je mehr Fahrzeuge elektrifiziert sind, desto wichtiger wird ein intelligentes Lademanagement und die effiziente Verbindung der Sektoren Energie und Verkehr.

Künstliche Intelligenz für autonomes Fahren und sichere Systeme

Für die Mobilität von morgen arbeitet das DLR auch an einer sicheren, dezentralen Dateninfrastruktur als Grundlage für KI-basierte Anwendungen. KI-Methoden sollen dabei nicht nur sicher für den Einsatz beispielsweise beim autonomen Fahren werden (safety), sondern auch sicher vor Angriffe von außen sein (security). Neuartige Methoden und Algorithmen tragen dazu bei, bisher undenkbare Aufgaben zu übernehmen und das Mobilitätserlebnis für alle zu verbessern: Safety & Security by Design, also von Anfang an, ist dabei der zentrale Ansatz.

Mobilitäts-Studie: Die Stadt von morgen

Im Zuge der Konzeption der Messe polisMOBILITY hat das DLR bereits 2021 im Auftrag der Koelnmesse sowie der Stadt Köln eine breit angelegte Studie zur Zukunft der urbanen Mobilität erstellt: „Die Stadt von morgen. Herausforderungen und Lösungsansätze für eine nachhaltige urbane Mobilität“.

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Presseredaktion
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