28. Juli 2022 | Förderung für das Projekt OpenWebSearch.EU

Forschungspartner entwickeln Basis für europäische Suchmaschinen

  • 14 Forschungs- und Rechenzentren - darunter auch das DLR - wollen das Suchen und Finden im Internet nach europäischen Regeln ermöglichen.
  • Das internationale Projekt OpenWebSearch.EU läuft zunächst über drei Jahre.
  • Schwerpunkte: Digitalisierung, Innovation

Ziel des Projekts OpenWebSearch.EU ist die Entwicklung einer offenen europäischen Infrastruktur für die Web-Suche. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) arbeitet mit 13 europäischen Forschungs- und Rechenzentren in dem Projekt zusammen. Es soll die digitale Souveränität Europas unterstützen und einen offenen, fairen Suchmaschinen-Markt fördern.

„Die Bedeutung der Digitalisierung nimmt für alle gesellschaftlichen Bereiche stetig zu. Ein freier Zugang zu Informationen im Internet – unbeeinflusst von den großen kommerziellen Netzwerkmonopolen – ist erforderlich. Europa hat das Know-how und genügend Rechenleistung. Wenn wir beides geschickt bündeln, schaffen wir die digitale Grundlage für eine Vielzahl europäischer Suchmaschinen. Das Projekt OpenWebSearch.EU wird dazu einen wichtigen ersten Beitrag leisten“, sagt Dr. Stefan Voigt, Leiter des Projekts OpenSearch@DLR aus dem Deutschen Fernerkundungsdatenzentrum (DFD). Erkenntnisse aus dem DLR-Projekt fließen in die europäische Initiative ein. Auch bei OpenSearch@DLR geht es um die bessere Erschließung des Datenschatzes im Internet durch unbeeinflusstes Suchen und Finden wissenschaftlicher Daten und Informationen.

Rechenzentren indizieren das Web gemeinsam

In den nächsten drei Jahren entwickeln die Partner im Projekt OpenWebSearch.EU den Kern eines offenen europäischen Webindex (OWI). Dazu stellen Rechenzentren Rechenkapazitäten zur Verfügung und indizieren das Web gemeinsam. Der Index dient als Grundlage für neue Formen der Internet-Suche. Außerdem bereiten die Projektbeteiligten eine offene und erweiterbare europäische Infrastruktur zur Web-Suche und -Analyse vor, die auf europäischen Werten, Standards und Rechtsvorschriften beruht. Die Web-Suche wird derzeit weltweit von wenigen Suchmaschinen-Anbietern dominiert. Information und Wissen als öffentliche Güter sind nach Ansicht der Projektbeteiligten daher aktuell nicht wirklich frei auffindbar.

Über das Projekt

Das Projekt OpenWebSearch.EU wird mit 8,5 Millionen Euro aus dem Forschungsrahmenprogramm „Horizon Europe“ der Europäischen Union gefördert (Nr. 101070014). Die 14 Partner arbeiten zunächst über einen Zeitraum von drei Jahren zusammen.

Neben dem DLR sind beteiligt: Universität Passau, Leibniz Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Stichting Radboud Universiteit (Niederlande), Universität Leipzig, Technische Universität Graz (Österreich), VSB - Technical University of Ostrava, IT4Innovations (Tschechien), European Organization for Nuclear Research – CERN (Schweiz), Open Search Foundation (Deutschland), A1 Slovenija, telekomunikacijske storitve, d. d. (Slowenien), CSC-Tieteen Tietotekniikan Keskus Oy (Finnland), Stichting NLnet (Niederlande), Bauhaus-Universität Weimar, SUMA-EV - Verein für freien Wissenszugang.

Kontakt

Denise Nüssle

Presseredaktion
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Kommunikation
Pfaffenwaldring 38-40, 70569 Stuttgart
Tel: +49 711 6862-8086

Dr. Stefan Voigt

Projektleiter OpenSearch@DLR
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Deutsches Fernerkundungsdatenzentrum
Georisiken und Zivile Sicherheit
Münchner Straße 20, 82234 Weßling