16. Dezember 2022 | DLR-Kooperation mit Bundeswehr und Airbus

Erst­mals un­be­mann­tes Luft­fahr­zeug aus flie­gen­dem A400M ge­star­tet

  • DLR unterstützt bei erstem Absetzen eines UAV aus fliegendem A400M.
  • Kooperationspartner sind DLR, Airbus, Bundeswehr, Geradts und SFL.
  • Schwerpunkte: Luftfahrt, Sicherheit

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat gemeinsam mit BundeswehrAirbus und den deutschen Unternehmen SFL und Geradts den weltweit ersten Start und Betrieb eines sogenannten Remote-Carrier-Flugtestdemonstrators aus einem fliegenden A400M durchgeführt. Ein Remote Carrier ist ein unbemanntes Fluggerät (Unmanned Aerial Vehicle, UAV), das künftige europäische Kampfflugzeuge begleiten und unterstützen soll. Das DLR-Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik in Göttingen beteiligte sich mittels Computersimulationen an Entwurf und Entwicklung eines neuartigen Mechanismus, der das gezielte Absetzen von unbemannten Flugzeugen von der Heckrampe eines fliegenden Transportflugzeugs ermöglicht.

Das so entwickelte System ermöglicht es, unbemannte Luftfahrzeuge in Gebieten einzusetzen, die sie nicht selbstständig erreichen können. Außerdem steigert sich ihre Einsatzdauer und -reichweite. Im Flug werden die UAV mittels des entwickelten Mechanismus aus dem Heck des Transportflugzeugs abgesetzt, um beispielsweise gezielt Aufklärungsarbeit aus der Luft zu leisten.

Unbemanntes Luftfahrzeug (Remote-Carrier-Flugtestdemonstrator) wird zum ersten Mal von einer fliegenden A400M aus gestartet und betrieben
Der weltweit erste erfolgreiche Start, die Übergabe und der Betrieb eines FCAS-Remote-Carrier-Demonstrators von einem fliegenden A400M wurde vom Wehrtechnische Dienststelle für Luftfahrzeuge und Luftfahrtgerät der Bundeswehr (WTD 61) und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in enger Zusammenarbeit mit Airbus und den Industriepartnern SFL und Geradts durchgeführt.
Credit:

Airbus

Hauptaufgabe der Forschenden des DLR war es, mit Hilfe von numerischen Simulationen Bedingungen zu ermitteln, die ein sicheres Absetzen des UAV vom Transportflugzeug gewährleisten. Das Entstehen großer Auftriebskräfte am aerodynamisch geformten UAV muss ausgeschlossen werden, um eine Kollision zwischen Transportflugzeug und UAV zu verhindern. Diese Herausforderung besteht insbesondere hinter dem Transportflugzeug, wo es zu Luftverwirbelungen kommt. Gleichzeigt soll das UAV nach dem Absetzten in der Lage sein umgehend einen stabilen Flugzustand einzunehmen.

Zu diesem Zweck wurde der Einfluss verschiedener Variablen, wie die Lage des Transportflugzeuges oder die Geschwindigkeit und Lage des UAV relativ zum Transportflugzeug, in aufwendigen numerischen Simulationen untersucht. Da nicht allein die aerodynamischen Kräfte, sondern auch das Antwortverhalten des UAV auf diese Kräfte für ein sicheres Absetzen entscheidend sind, wurden multidisziplinäre Simulationen durchgeführt bei denen der Strömungslöser mit einem Flugmechanikwerkzeug gekoppelt wurde. Zum Einsatz kamen hierbei bewährte DLR-eigene Simulationsmethoden zur Strömungs- und Flugmechanik.

Das Projekt ist Teil des europäischen Programms Future Combat Air System (FCAS), dessen Ziel die Entwicklung eines Systems aus einem bemannten Mehrzweckkampfflugzeug und unbemannten Begleitflugzeugen (Remote Carriern) ist.

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Andreas Schütz

Leitung Kommunikation, Pressesprecher
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
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