Der Gregorianische Lunisolarkalender

Der Gregorianische Lunisolarkalender
Der Gregorianische Lunisolarkalender
Die Tabelle entstammt dem 1603 erschienen Werk "Romani calendarii a Gregorio XIII P.M. restituti explicatio". Darin erörtert der aus Bamberg stammende Mathematiker Christophorus Clavius SJ (1538-1612, links) ausführlich die Kalenderreform Papst Gregors XIII. (1502-1585, rechts). Sie war infolge einer allmählichen Verschiebung der Jahreszeiten im bis dahin gültigen Julianischen Kalender notwendig geworden und wurde 1582 bekannt gegeben. In seinem Werk gibt Clavius, mit den Methoden der damaligen Mathematik berechnet, auch die Kalendertermine für die beweglichen Feste des Kirchenjahrs bis zum Jahre 5000 bekannt. So kann man in der Zeile mit der Jahreszahl 2020 in der fünften Spalte ablesen, dass die mathematisch-zyklische Vollmondphase am 7. April um 13 Uhr erreicht wird, Ostern fällt damit auf den nächstfolgenden Sonntag, den 12. April 2020 (vorletzte Spalte). Für das Vorjahr 2019 ergibt sich ein sogenanntes Osterparadoxon: Im Monat März fällt der zyklische gregorianische Vollmond auf den 20. März, der astronomische Vollmond einen Tag später auf den 21. Entsprechend wurde der Aprilvollmond zum Ostervollmond und das Hochfest wurde im katholischen Kirchenkreis erst am 21.4. und nicht schon am 24.3. gefeiert. Nach Christophorus Clavius ist ein Krater auf dem Mond benannt.
Credit:

Romani calendarii a Gregorio XIII P.M. restituti explicatio. (European Cultural Heritage Online / MPIWG Berlin)

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