Laserlabor mit Freistrahlstrecke

An seinem Standort Lampoldshausen betreibt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) im DLR-Institut für Technische Physik eine Laserfreistrahlstrecke. Auf der Großforschungsanlage wird Forschenden die Durchführung von Messungen und Experimenten mit Lasern und optischen Technologien unter definierten, realen atmosphärischen Bedingungen ermöglicht.                                 

Mit sicheren Abstand Gefahren erkennen

Die Großforschungsanlage des DLR mit einer Freistrahllänge von 130 Metern ist hinsichtlich ihrer Versorgungs- und Messtechnik für ein breites Anwendungsspektrum ausgerüstet. Eine ausgereifte Grundkonzeption ermöglicht den Betrieb verschiedenster Lasersysteme und Messverfahren sowie komplexer Empfangssysteme. Modernste Video- und Steuerungstechnik ergänzen strukturelle Sicherheitsmaßnahmen insbesondere für Hochenergielaser und erlauben eine umfangreiche Experimentinformation.

Vielfältige Anwendungen

Hochpräzise Kontrollsysteme zur Strahlsteuerung über große Distanzen sowie optische Detektorsysteme höchster Sensitivität für den Einsatz unter realen Umweltbedingungen ermöglichen Entwicklungen von Technologien in der Atmosphären- und Sicherheitsforschung:

  • Detektion chemischer, biologischer und explosiver Gefahrstoffe aus sicherer Entfernung:

Dafür müssen Lasersysteme ihre Fähigkeit nicht nur im Labor unter Beweis stellen, sondern ganz anwendungsnah im Freien, bei Wind und Wetter, um die zu detektierenden Substanzen vor einem natürlichen Hintergrund (beispielsweise Sporen und Pollen) zu erkennen.

  • Anwendungen von Hochenergielasern:

Der integrierte Multi-Kilowatt-Laser dient für Untersuchungen zur Lasersicherheit im Freiraum, zur Strahlausbreitung durch die Atmosphäre und zur Entwicklung hochpräziser, laseroptischer Tracking-Technologien, beispielsweise für die Detektion von Weltraumschrott.

  • 24/7-erfasste Daten (Wetter, solare Einstrahlung, Niederschlags- und Aerosolverteilungen) können zusammen mit Wetterballons für Untersuchungen der bodengebundenen sowie der unteren, nicht bodengebundenen Atmosphärenschichten genutzt werden.

Neben den DLR-internen Arbeiten zur Laserstrahlausbreitung und Ferndetektion kann die Freistrahlstrecke auch für externe Kunden aus Industrie und Forschung bereitgestellt und an deren Anforderungen für Messkampagnen unter definierten Bedingungen angepasst werden. Dies umfasst beispielsweise auch die Untersuchung passiv-optischer Technologien und die Physik der bodennahen Atmosphäre.

Kontakt

Volker Speelmann

Leitung Forschungsinfrastrukturen
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Vorstandsbereich Innovation, Transfer und wissenschaftliche Infrastrukturen
Linder Höhe, 51147 Köln

Dr. Frank Duschek

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Technische Physik
Atmosphärische Propagation und Wirkung
Langer Grund, 74239 Lampoldshausen