In der Großanlage des DRL-Instituts für Raumfahrtsysteme in Bremen werden sowohl einzelne Komponenten als auch Gesamtsysteme von Raumfahrtanwendungen einem Thermal-Vakuum-Test unterzogen. Ziel ist Entwurfsprozesse für Raumfahrtkomponenten und Thermalkontrollsystemen zu begleiten.
Bedingungen wie im Weltraum
In der Simulationslage des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) werden die Umweltbedingungen (Hochvakuum, der kalte Weltraumhintergrund, Umgebungstemperaturen anderer Himmelskörper und Sonneneinstrahlung) der späteren Raumfahrtmission nachgebildet. Die in der WSA eingebaute Thermalwand bietet zusammen mit vier Gasmischsystemen die Möglichkeit, alle Segmente einzeln anzusteuern und Temperaturen von 90 K (Kelvin) bis 400 K einzustellen, das entspricht Minus 183 Grad bis Plus 127 Grad Celsius.
Sieben Xenon-Scheinwerfer simulieren zudem in dem Prüflabor die Sonneneinstrahlung im Orbit. Mit bis zu einer Solarkonstante (1400 W/m²) und einem Lichtstrahl-Durchmesser von einem Meter kann das Testobjekt bestrahlt werden.
In einem speziellen Testaufbau werden ebenfalls Aufstiegssimulationen mit Hardwarekomponenten bezüglich ihres Verhaltens während einer schnellen Entlüftung untersucht. Ein Druckabfall von bis zu 50 mbar/s ermöglicht es den Aufstieg von den meisten Trägerraketen annähernd nachzubilden. Videoaufnahmen während der Entlüftung werden in weiterführenden Analysen zum Optimieren der für den Aufstieg wesentlichen Eigenschaften verwendet.