5. März 2015

DLR zu Gast beim Koordinationskreis Elektromobilität der CDU/CSU Bundestagsfraktion

Der Koordinationskreis Elektromobilität der CDU/CSU Bundestagsfraktion unter Vorsitz des Abgeordneten Steffen Bilger hat das DLR am 5. März 2015 zu einer Diskussion zum Thema Elektromobilität in den Deutschen Bundestag eingeladen.

Prof. Dr. Johann-Dietrich Wörner, Vorstandsvorsitzender des DLR, stellte das DLR zunächst vor und gab einen Überblick über den DLR-Forschungsbereich Verkehr. Dessen Portfolio umfasst sowohl die Entwicklung zukunftsweisender Auto- und Zugkonzepte, als auch das Straßen-, Schienen-, und Seeverkehrsmanagement und auch Flughafen- und Großereignismanagement. Zusätzlich bietet das DLR auch systemische Betrachtungen von urbaner Mobilität und der zukünftigen Verkehrsentwicklung.

Wörner sprach des Weiteren die Herausforderung zum Thema Elektromobilität an. Die Große Koalition hat in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, an dem Ziel, "eine Million Elektroautos in allen unterschiedlichen Varianten für Deutschlands Straßen bis zum Jahr 2020", festhalten zu wollen. Bei rund 61,5 Millionen zugelassener Fahrzeuge in Deutschland müssten es jedoch noch mehr werden, betonte Wörner.

Die anwesenden Abgeordneten betonten, dass im Bundestag beschlossene Gesetz zur Elektromobilität sei nur ein erster Schritt, auf den weitere Maßnahmen noch in dieser Legislaturperiode folgen müssten. Dabei solle die Elektromobilität durch nutzerorientierte Anreize gefördert werden, bis sich die Technologie am Markt etabliert habe.

Wörner stellte mögliche Lösungsansätze für eine erfolgreiche Etablierung aus Sicht des DLR dar. Man könne die Definition von Hybrid auch anders als heute interpretieren und Verbrennungsmotoren in Fahrzeugen verbauen, die ausschließlich zum Aufladen der Batterie dienen (Range Extender) und damit einen vielfach größeren Wirkungsgrad erzielen. Später könnte man die Motoren dann durch neue Technologien ersetzen. Auch die bei Elektroautos entstehende Wärme müsse konsequent wieder zur Gewinnung von Energie genutzt werden.

Mittel- bis langfristig würde die verstärkte Nutzung neuer Antriebstechnologien auch Auswirkungen auf das Verkehrsmanagement haben, das vor allem in den Städten effizienter gestaltet werden müsse. Auch hier arbeite das DLR an Lösungen wieintelligenten Ampelschaltungen und kooperativen Fahrzeugassistenzsystemen. Das DLR habe hierfür mit der Anwendungsplattform Intelligente Mobilität (AIM) ideale Voraussetzungen, bei der die Stadt Braunschweig als Forschungslabor für natürliches Mobilitätsverhalten dient. Zudem müsse auch das Laden schnell und flexibel durch berührungslose Schnellladesysteme möglich sein.

Wörner wies darauf hin, dass die Elektromobilität nicht nur für Autos relevant sei, sondern auch im Luft- und Schienenverkehr eine wichtige Rolle spiele. Er forderte die Abgeordneten auf, Technologien in Verbindung mit Wasserstoff stärker zu berücksichtigen.

Die Abgeordneten zeigten sich insbesondere interessiert an den Vorschlägen des DLR, wie sich eine flächendeckende Versorgung mit Ladestationen realisieren ließe. Steffen Bilger, Koordinator für Elektromobilität der CDU/CSU Fraktion betonte, dass das Treffen ein erster Auftakt war und er den Austausch gerne fortsetzen möchte.

Kontakt

Daniel Strijbos

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Politik- und Wirtschaftskontakte Bund
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