7. Juli 2015

Wissen für morgen aus dem Ländle: Bundestagsabgeordneter Kaufmann zu Gast beim DLR Stuttgart

Mit seinen mehr als 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehört der Standort Stuttgart des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt zu den großen Akteuren der baden-württembergischen Forschungslandschaft. Bei seinem Besuch des Standorts am 7. Juli 2015 informierte sich der Stuttgarter Bundestagsabgeordnete Dr. Stefan Kaufmann über aktuelle Themen aus der Energie- und Verkehrsforschung sowie über Hochleistungsstrukturen aus Verbundwerkstoffen.

Ideen für das Energiesystem der Zukunft

Auf seinem Rundgang durch die Labore und Prüfstände stellten die DLR-Forscher dem Bundestagsabgeordneten Kaufmann unter anderem das Projekt Hybridkraftwerk vor. Die Institute für DLR-Institut für Technische Thermodynamik und Verbrennungstechnik arbeiten dabei gemeinsam daran, eine Mikrogasturbine mit einer Hochtemperaturbrennstoffzelle zu koppeln. Diese beiden Komponenten ergänzen sich optimal und erreichen so ein Maximum an Effizienz. Mit Hilfe eines solchen Kraftwerks könnten in naher Zukunft beispielsweise Häuserblocks oder kleine Industriebetriebe flexibel und vor Ort mit Strom und Wärme versorgt werden.

Technologien für den Zug der Zukunft

Wie kann der Bahnverkehr noch sicherer, effizienter, umweltfreundlicher und für Fahrgäste komfortabler gestaltet werden? Diesen Fragen gehen die Schienenverkehrsforscher des DLRs nach. Im Projekt "Next Generation Train" (NGT) arbeiten Wissenschaftler aus mehreren Instituten interdisziplinär zusammen. Am Stuttgarter DLR-Institut für Fahrzeugkonzepte erhielt Stefan Kaufmann einen Einblick in das NGT-Projekt sowie die damit verknüpften Leichtbaustrategien, die unter anderem beim Wagenkasten, der Triebzugnase sowie der Innenausstattung zum Einsatz kommen. Durch die konsequente und umfassende Nutzung von Leichtbauweisen rechnen die DLR-Forscher damit, beispielsweise die Masse des Wagenkastens um bis zu dreißig Prozent reduzieren zu können, was sich auf den Energieverbrauch auswirkt.

Hochleistungswerkstoff Keramik 2.0

Auf der letzten Station seines Rundgangs lernte Stefan Kaufmann am Institut für Bauweisen und Strukturtechnologie unterschiedliche Hightech-Keramiken kennen. Diese zeichnen sich gegenüber der aus dem Alltag bekannten Keramik dadurch aus, dass sie mit Keramikfasern verstärkt sind und so eine sehr hohe Schadenstoleranz besitzen. Mit Hilfe der am Institut entwickelten speziellen Herstellungsverfahren lassen sich keramische Strukturen fertigen, die auch für hohe Lasten und Temperaturen bis zu 2.000 Grad Celsius geeignet sind. Sie sind beispielsweise Bestandteil von Bremssystemen oder kommen in Luftstrahlantrieben für Flugzeuge, in Kraftwerkskomponenten und für Antriebssysteme und Hitzeschutzschilde in der Raumfahrt zum Einsatz.

Das DLR in Baden-Württemberg

Im Südwesten ist das DLR mit sieben Instituten an den beiden Standorten Stuttgart und Lampoldshausen vertreten und beschäftigt rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Forschungsschwerpunkte der sechs in Stuttgart ansässigen Institute sind: Hochleistungsstrukturen aus faserkeramischen, polymeren und hybriden Verbundwerkstoffen, innovative Fahrzeugkonzepte für Straße und Schiene, Lasersystementwicklung, Technologien für das Speichern und Wandeln von Energie, Gasturbinen und technische Verbrennungsprozesse sowie die Entwicklung von Receivern für solarthermische Kraftwerke.

Kontakt

Denise Nüssle

Presseredaktion
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Dr. Anke Kovar

Leitung der Standorte Stuttgart, Lampoldshausen und Ulm
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
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