21. September 2015

Elektrisches Fliegen: Flughafen Stuttgart fördert DLR-Forschung mit 180.000 Euro

Emissionslos, energieeffizient und leise – elektrisches Fliegen bietet eine Reihe ganz unterschiedlicher Vorteile und hat das Potenzial, den Luftverkehr mittel- bis langfristig zu revolutionieren. Für seine weiteren Forschungsarbeiten im Bereich des elektrischen Fliegens hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) von der Flughafen Stuttgart GmbH eine Spende über 180.000 Euro erhalten. Der Aufsichtsratsvorsitzende des Stuttgarter Flughafens, der baden-württembergische Minister für Verkehr und Infrastruktur Winfried Hermann, überreichte gemeinsam mit dem Flughafengeschäftsführer Prof. Georg Fundel am 21. September 2015 den Scheck an die DLR-Forscher.

Mit Hy4 emissionsfrei elektrisch Fliegen

Die DLR-Wissenschaftler des Stuttgarter Instituts für Technische Thermodynamik werden bis Mitte des Jahres 2016 ein viersitziges Flugzeug namens Hy4 entwickeln, das ausschließlich mit einem Brennstoffzellen-Batterie-System angetrieben wird und auch für Passagierflüge eingesetzt werden kann. "Elektrisches Fliegen lässt emissionsfreie Luftfahrt Realität werden. Mit der Hy4 wollen wir die Machbarkeit von brennstoffzellenbetriebenen Flugzeugen demonstrieren und Anwendungsfelder aufzeigen", fasste Prof. Dr. Josef Kallo, DLR-Koordinator Elektrisches Fliegen, die Projektziele zusammen. Die Unterstützung des Flughafens ermöglicht den Startschuss für die Entwicklung und den Einbau des Antriebssystems sowie dessen Optimierung hinsichtlich Alltagstauglichkeit und Passagiertransport. "Es freut mich, dass dieser große Schritt in der Entwicklung des nachhaltigen Luftverkehrs in Baden-Württemberg erfolgt und so der Forschungs- und Entwicklungsstandort hier im Land gestärkt wird", betonte Landesverkehrsminister Winfried Hermann den Pioniergedanken des Projekts. Der Flughafen Stuttgart engagiert sich seit mehreren Jahren für umweltschonenden Luftverkehr. "Mit der finanziellen Unterstützung von elektrischem Fliegen wollen wir die Technologie voranbringen, die langfristig eine Alternative für die Flugzeugindustrie sein kann", sagte Prof. Georg Fundel, Geschäftsführer des Stuttgarter Flughafens.

Regionalverkehr als Einstiegsszenario für elektrisches Fliegen

"Vor dem Hintergrund steigender Mobilitätsansprüche, begrenzter fossiler Rohstoffe und dem Gedanken der Nachhaltigkeit sehen die DLR-Forscher vor allem den deutschen und europäischen Regionalverkehr als Einstiegsszenario für elektrisches Fliegen", erklärte Dr. Anke Kovar, Leiterin des DLR-Standorts Stuttgart. Hier bestehe das Potenzial, Ziele flexibler anzubinden, schnellere Alternativen zu bestehenden Transportmitteln zu bieten und abgelegene Regionen besser zu erschließen. Forschungsziel des DLR ist es deshalb, schrittweise die Personenkapazität, Reichweite und Zuverlässigkeit elektrischer Flugzeuge zu erhöhen und so auch eine kommerzielle Nutzung möglich zu machen.

Kontakt

Denise Nüssle

Presseredaktion
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Kommunikation
Pfaffenwaldring 38-40, 70569 Stuttgart
Tel: +49 711 6862-8086

Prof. Dr.-Ing. Josef Kallo

Koordinator Gruppe Energiesystemintegration
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Technische Thermodynamik